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Fußball: Daum will Trainer in Köln bleiben

Christoph Daum hat sich zu seinem Arbeitgeber bekannt und will Trainer des 1. FC Köln bleiben. Derzeit arbeitet Daum mit Manager Michael Meier und dem Präsidium an einem Konzept für die neue Saison.

Köln - "Die Grundeinstellung ist so, dass ich zum 1. FC Köln stehe. Und dass ich auch mittel- oder langfristig etwas Erfolgreiches mitgestalten will. Ich bin gewillt, die Ärmel hochzukrempeln, um hier etwas Neues, Besseres, Erfolgreicheres aufzubauen. Ich möchte aber auch, dass wir eine Sprache sprechen", sagte der 53-jährige Daum im "WDR-Fernsehen".

Mit Daums Votum ist die Hängepartie zwischen ihm und dem 1. FC Köln beendet. Nachdem sich der Fußball-Lehrer in den vergangenen Tagen eine "Auszeit" genommen hatte, um seine Situation wieder rational beurteilen zu können, war er von vielen Seiten bedrängt worden, sich schnell für oder gegen den Club zu entscheiden. Noch am Morgen hatte Meier über Pressesprecher Christopher Lymberopoulos mitteilen lassen, dass es im Moment "keine neue Botschaft" gebe.

Club erwartete schnelle Entscheidung

Zu diesem Zeitpunkt drängte der an der Rückkehr in die Bundesliga gescheiterte Club auf eine Entscheidung Daums noch in dieser Woche. "Wir erwarten eine klare Entscheidung von ihm. Sowohl Christoph Daum als auch der 1. FC Köln müssen schließlich jetzt die neue Saison planen. Daher müssen wir es schnell wissen, denn wir können ja nicht erst die ganze Saison vorbereiten, und dann brauchen wir plötzlich einen neuen Trainer", sagte Overath der Zeitung "Kölnische Rundschau".

Daum stecke in einer für ihn neuen, "sehr schwierigen Situation. Er hat Jahre lang in der Champions League trainiert und muss sich jetzt auf die 2. Liga einstellen. Was da abläuft, stimmt uns alle nicht zufrieden", äußerte Overath. Die Saison sei verkorkst wie keine zuvor. Overath, Weltmeister von 1974, erklärte es für unabdingbar, dass der Club in der kommenden Spielzeit aufsteigt: "Der FC kann es sich nicht leisten, noch ein drittes Jahr in der 2. Liga zu spielen."

Vorzeitiger Helmes-Wechsel kommt nicht in Frage

Die vergangenen Tage haben Daum und Meier dazu genutzt, Spieler-Verpflichtungen voranzutreiben und einen Kader für die Saison 2007/2008 zusammenzustellen. Dabei ist der wechselwillige Torjäger Patrick Helmes, der von 2008 an für Bayer Leverkusen spielen wird, eine feste Größe. Overath erklärte, ein früherer Wechsel des 23-Jährigen komme nicht in Frage.

Meier äußerte für Daums Auszeit Verständnis. Nach drei Niederlagen hintereinander sei Daum "natürlich gebügelt", vertraute Meier der "Westfälischen Rundschau" an. Der Coach sei aber auch als Kämpfer bekannt "und wird die Flinte nicht ins Korn werfen", zeigte sich der frühere Dortmunder Meier davon überzeugt, dass Daum seinen Kontrakt nicht frühzeitig löst, wozu er mittels einer Ausstiegsklausel das Recht hätte.

Keine gute Bilanz für Daum

Schon vor seiner spektakulären Verpflichtung im November 2006 hatte es zwischen Daum und dem FC ein Hin und Her gegeben. Zunächst hatte der Trainer erklärt, er werde das ihm angetragene Amt am Geißbockheim nicht annehmen. Damals hatte er sich auch auf seine angeschlagene Gesundheit berufen. Nur wenig später sagte Daum dann doch zu, blieb aber als Nachfolger des beurlaubten Schweizers Hanspeter Latour glücklos. Mit Daum als Verantwortlichem gelangen dem Erstliga-Absteiger in 17 Spielen lediglich sechs Siege. Tiefpunkt war das 0:5 am 22. Spieltag bei Rot-Weiss Essen.

Nach dem 0:2 am Sonntag gegen die SpVgg Greuther Fürth hatte Daum tiefe Resignation erkennen lassen und sich eine Auszeit genommen, um die verfahrene Situation wieder rational beurteilen zu können. Die Pleite gegen die Franken war die dritte Niederlage hintereinander. Drei Spieltage vor dem Saisonende ist der 1. FC Köln, der mit rund 43 Millionen Euro den weitaus größten Etat aller Zweitligisten hat, Tabellen-Zehnter und hat uneinholbare 13 Zähler Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Bei Latours Ausscheiden waren es lediglich sechs. (tso/dpa)

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