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Alexander Zverev hatte in Miami nicht seinen besten Tag.

© Imago/ZUMA Wire

Der lange Weg zurück in die Tennis-Weltspitze: Alexander Zverev zwischen Lust und Frust

In Miami verliert Alexander Zverev sein Auftaktmatch deutlich, der Deutsche sucht weiter nach Konstanz. Und braucht dafür Geduld.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Erst vor ein paar Tagen hat Mischa Zverev über seinen Bruder gesagt: „Ab und zu fehlt es noch an der Konstanz.“ Dann verlor Alexander Zverev sein Auftaktmatch beim hochkarätigen Turnier in Miami gegen den Japaner Taro Daniel 0:6 und 4:6. Konstant waren in diesem Spiel nur seine vermeidbaren Fehler.

Aber solche Rückschläge sind durchaus normal im Tennis, wenn ein Spieler wie der Deutsche so lange verletzt ausgefallen ist. Vor einigen Tagen hatte er gegen Daniil Medwedew noch ein starkes Match bei der Niederlage in Indian Wells gezeigt, bei der klar wurde: Körperlich ist Zverev längst wieder auf der Höhe. „Er spielt unglaublich gut. Die Schläge sind da“, lobte Bruder Mischa.

Nun braucht es Erfolgserlebnisse. Wobei – in dieser Hinsicht geht es Alexander Zverev durchaus noch gut. Das Beispiel seines langjährigen Rivalen Dominic Thiem dürfte Warnung genug sein. Der Österreicher, gegen den Zverev 2020 bei den US Open sein bisher einziges Grand-Slam-Finale bestritt (und verlor), war ebenfalls lange verletzt. Seit seiner Rückkehr vor über einem Jahr findet Thiem einfach nicht mehr zurück zu alter Stärke. Inzwischen bezweifeln sogar Experten, dass sich das noch einmal ändert.

Zverev hingegen ist längst wieder konkurrenzfähig, noch fehlen ihm ein paar Siege und zuweilen wahrscheinlich auch die Geduld. In der RTL-Dokumentation „Zverev – Der Unvollendete“ lässt sich erahnen, wie sehr der Hamburger an sich arbeitet, um wieder der Alte zu werden. „Leider gibt es bei mir noch einen Unterschied zwischen den Leistungen im Training und denen im Spiel“, sagte er kürzlich selbst.

Den Glauben, dass aus dem „Unvollendeten“ doch noch ein Grand-Slam-Champion wird, sollte niemand aufgeben. Zumindest solange Alexander Zverev selbst weiter fest daran glaubt. Ob Mischa Zverev allerdings mit seiner zu Jahresbeginn abgegebenen Prognose Recht behält, dass sein Bruder die French Open 2023 gewinnt, muss sich erst noch zeigen.

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