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Großer Jubel über das 3:1 im Topspiel. 

© IMAGO/Matthias Koch

Derbysieg und Tabellenführung: Läuft beim 1. FC Union – zumindest regional

Die Fußballerinnen des 1. FC Union fahren gegen Türkiyemspor den nächsten Sieg ein und bleiben ungeschlagen. Damit rücken sie ihrem Aufstiegsziel ein kleines Stück näher.

Als Ailien Poese am Sonntagnachmittag das Spielfeld verließ, strahlte sie. Die Erleichterung war der Trainerin des 1. FC Union nach dem 3:1 in der Regionalliga gegen Türkiyemspor deutlich anzusehen. „Die Freude ist wahnsinnig groß“, sagte sie. „Das Spiel war wie erwartet schwer. Wir haben uns gegen einen Topgegner absolut reingekämpft.“

Beide Teams waren bislang ungeschlagen; dass die Kreuzbergerinnen auf dem dritten Platz, hinter Union und Viktoria 89 standen, lag nur daran, dass sie ein Spiel weniger bestritten hatten. Insofern ging es für die Köpenickerinnen auch darum, ihre Tabellenführung zu festigen und dem Aufstiegsziel ein kleines Stück näher zu kommen, was ihnen nach einem hochspannenden Heimspiel gelang.

Zweimal Rot für die Gegner

Wie viel für beide Teams auf dem Spiel stand, wurde auch an den Emotionen deutlich, die Fans und Trainerstab an den Tag legten. Einige Schiedsrichter-Entscheidungen sorgten für so großen Protest auf Seiten der Gäste („Du bist eine Katastrophe!“), dass gleich zwei Mitglieder des Funktionsteams eine Rote Karte kassierten. „Die Emotionen sind an der einen oder anderen Stelle vielleicht ein bisschen hochgekocht“, sagte Poese, „aber in Teilen war das auch nachvollziehbar, muss ich ehrlich sagen.“

Von den Diskussionen zwischen Trainerassistenten und Schiedsrichterin ließ sich Kapitänin Lisa Heiseler aber nicht verunsichern, zeigte Nervenstärke und verwandelt den Strafstoß zum 3:1. Danach war die Stimmung endgültig auf Seite der Unionerinnen, die keinen Gegentreffer zuließen und das Ergebnis sicher über die verbleibende Zeit brachten. „Die Freude ist riesig“, sagte Heiseler nach dem Spiel strahlend, „wir können noch gar nicht in Worte fassen, was hier gerade passiert ist. Wir sind einfach sehr glücklich.“

Wir können noch gar nicht in Worte fassen, was hier gerade passiert ist. 

Kapitänin Lisa Heiseler

Heiseler lobte vor allem die guten Zweikämpfe, die ihr Team auszeichneten. Auf die Frage, ob nun auch Zeit zum Feiern bliebe, sagte sie: „Auf jeden Fall mit lauter Musik.“ Sie freute sich besonders über die gute Stimmung, die von den rund 450 Zuschauer*innen ausging. „Wir hatten die meisten Zuschauer bei den Spielen insgesamt. Auch im Team sind wir super zusammengewachsen“, resümierte die Kapitänin.

Union investiert verstärkt in die Frauenabteilung

Insgesamt zehn Neuzugänge hatte Union in dieser Saison zu verzeichnen, auch Ailien Poese wurde im Rahmen der neuen Fokussierung auf die Frauenabteilung angeheuert. Dass Union verstärkt in die Frauen investiert, ist bei den Heimspielen deutlich zu spüren: Unter anderem wurden eine Imbissbude, ein Stadionsprecher, und mehrere große Banner eingeführt. Bei den Spielen der Männer wird außerdem auf die anstehenden Matches der Frauen hingewiesen und am Sonntag war zum ersten Mal das Union-Maskottchen, Ritter Keule, dabei. 

Beim Derby waren erstmals rund 450 Menschen in dieser Saison dabei.
Beim Derby waren erstmals rund 450 Menschen in dieser Saison dabei.

© IMAGO/Matthias Koch

Poese zeigte sich „wahnsinnig stolz“ über die Leistung der Spielerinnen und lobte vor allem, dass ihr Team „mit viel Dynamik und Kraft nach vorne“ agiert habe. „Auch die Fitness und Mentalität spielen zusammen. Es herrschten absolute Vorfreude und eine gesunde Anspannung vor dem Spiel.“ Auf die Frage, welche Bedeutung der Sieg für die gesamte Saison habe, hielt sie sich trotzdem etwas zurück: „Mit Blick auf die gesamte Liga ist jeder Sieg wichtig. Wir werden jetzt ein bisschen feiern und uns dann auf das nächste Spiel vorbereiten.“

Das steht in zwei Wochen an, wenn es auswärts gegen den Magdeburger FFC geht, der aktuell mit sieben Punkten Rückstand auf Union auf dem vierten Platz liegt. Die Magdeburgerinnen sind neben Union das einzige Team, das in dieser Saison noch keine Niederlage einstecken musst, insofern bleibt es spannend in der Regionalliga. Erst einmal ist aber Zeit, sich zu erholen und die Emotionen vom Derby zu verarbeiten.  

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