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So sieht die Zukunft aus. Das deutsche Radteam Sunweb mit Simon Geschke (am Mikro) bei der Präsentation am Donnerstag auf dem Flughafen Münster-Osnabrück.

© AFP

Deutsches Radteam Sunweb: Abgehängt im eigenen Land

Aus dem Team Giant-Alpecin wird das Team Sunweb. Deutsch klingt das nicht und ist es auch nicht wirklich. Ein anderer Rennstall hat hierzulande mittlerweile bessere Aussichten.

Normalerweise läuft es im Profiradsport so: Ein ambitioniertes Team sucht einen möglichst potenten Sponsor. Im Idealfall haben beide Seiten etwas davon. Der Mannschaft steht mehr Geld zur Verfügung, das Unternehmen bekommt eine größere öffentliche Wahrnehmung. Im Falle von Alpecin und der Dr. Wolff-Gruppe lief es nun genau andersherum. Der Bielefelder Arzneimittel- und Kosmetikkonzern hat die Zusammenarbeit mit dem Radteam Giant zum Jahreswechsel beendet. Nach dem Abgang des prominentesten deutschen Radsportlers John Degenkolb taugt die Mannschaft nach Ansicht der Firmenbosse nicht mehr für den deutschen Markt.

Und so firmiert der Rennstall künftig unter dem Namen Team Sunweb. Deutsch ist da nur noch die Lizenz, Sunweb ist ein Schweizer Reiseunternehmen, Sitz ist das niederländische Deventer. Immerhin: Die Teampräsentation fand am Donnerstag in Deutschland auf dem Flughafen Münster- Osnabrück statt. Zukunftsaussichten für den deutschen Markt? Eher überschaubar.

Zumal es mit Bora-Hansgrohe in dieser Saison eine zweite deutsche Profimannschaft gibt. Und die könnte dem Team Sunweb hierzulande den Rang ablaufen. Nicht nur wegen namensgebenden Unternehmen aus Deutschland, sondern auch weil der amtierende Weltmeister Peter Sagan für die Mannschaft fährt und es deutlich mehr einheimische Fahrer im Aufgebot gibt als bei Sunweb.

Alpecin engagiert sich übrigens auch in der kommenden Saison im Profiradsport. Auf der Suche nach einem Team ist das Unternehmen bei Katusha fündig geworden. In der Schweiz.

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