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Kennt den Abstiegskampf. Denn Peter Neururer weiß, dass der von "kämpfen" kommt.

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Die Fragen an den Spieltag: Peter Neururer erzählt keinen Mist

Wer wird Meister? Auf was konzentriert sich der KSC? Was lernt Hannover von Liverpool? Und was sagt eigentlich Peter Neururer?

Von David Joram

Wer wird Deutscher Meister?

Traditionalisten antworten traditionsgemäß singend: Ha-Ha-Ha-HaEsVau! Nun zur traurigen Realität: Gewinnen Münchens Rekordbayern in Leipzig, wäre ihnen der 29. Titel sicher. Leipzigs Coach Rangnick, der im Pokalfinale bald wieder auf Bayern trifft, verrät, was nicht geht: „Mit gezinkten Karten zu spielen und wie Sepp Herberger 1954 gegen Ungarn mit einer B-Elf 3:8 zu verlieren, geht nicht.“ BVB-Boss Watzke prognostiziert deshalb: „Die Meisterschaft wird erst am letzten Spieltag entschieden.“ Dann könnte Bayern auch schön zu Hause feiern.

Wer war dabei?

Als die Bayern 1932 erstmals Meister wurden, gab es noch keine Bundesliga, dafür eine spannende Endrunde. An der nahmen unter anderem Viktoria Stolp (Nordostdeutscher Vizemeister), Minerva 93 Berlin (Vizemeister Berlin-Brandenburg), VfL Benrath (Sieger des westdeutschen Verbandspokals) und der HaEsVau (Norddeutscher Meister) teil. Im Finale siegte München gegen die Frankfurter Eintracht 2:0, Oskar Rohr und Franz Krumm trafen. Fußball-Deutschland atmete auf. Trotz zuvor erdrückender Dominanz hieß der neue Meister mal nicht: Hertha BSC.

Wer ist dabei?

In Liga drei steht der KSC vor dem Aufstieg. Siegen die Karlsruher in Münster, steigen sie sicher auf. „Wir konzentrieren uns wie immer nur auf unser Spiel am Samstag und lassen uns nicht ablenken. Erst nach 90 Minuten ist ein Spiel wirklich entschieden“, verrät Trainer Alois Schwartz das Erfolgsrezept. Außerdem spielt der KSC mit einem runden Ball und die Spieler kochen nur mit Wasser. Noch Fragen?

Wer nimmt Fahrt auf?

In Stuttgart haben sie erkannt, dass die Lage misslich ist. Fünf bzw. sechs Punkte Vorsprung auf Nürnberg und Hannover sind zwei Spieltage vor Schluss noch keine Relegationsgarantie. „Wir wollen in diesem Wettrennen Dynamik aufnehmen. Wir wollen nicht schauen, dass die anderen stehen bleiben, sondern wir wollen diesen Schritt gehen“, sagt VfB-Interimscoach Nico Willig. Alternativ könnte er sich einfach auf das Spiel am Samstag gegen Wolfsburg konzentrieren.

Wer will’s noch mal wissen?

Schlusslicht Hannover hofft auf ein Wunder. „Wie das geht, hat man am Beispiel von Liverpool gegen Barcelona gesehen. Darüber haben wir jüngst auch beim Training im Kreis gesprochen“, sagte 96-Spieler Linton Maina dem „Sportbuzzer“. Trainer Thomas Doll klingt im Prinzip ähnlich: „Wir sollten uns nicht mit solchen Truppen vergleichen.“

Was sagt Peter Neururer?

Im Münchner „Merkur“ dies: „Jedem Profi muss klar sein, dass er für die Putzfrau spielt, die um ihren Arbeitsplatz bangt.“ Und: „Kurzfristig hilft Angst als Methode. Wenn der Löwe hinter jemanden herläuft, der normalerweise auf 100 Metern 12,0 läuft, kann er aus Panik vielleicht 11,5 laufen.“ Oder: „Es heißt Abstiegskampf, weil die Mannschaft kämpfen muss.“ Schließlich: „Ein Spieler muss vor einem wichtigen Spiel in der Früh aufstehen, sich vor den Spiegel stellen und mit sich selbst sprechen.“ Aber: „Es gibt Fußball-Philosophen, die irgendeinen Mist erzählen. Zu denen gehöre ich nicht.“

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