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Bei der MT Melsungen (hier mit Rogerio Moraes Ferreira im Angriff) läuft es in dieser Saison bisher prächtig.

© Imago/Maximilian Koch

Die Topteams in der Handball-Bundesliga: Handfeste Krisen und überraschende Höhenflüge

Kiel und Flensburg konnten in der noch jungen Saison nur selten überzeugen. Anderswo läuft es hingegen prächtig. Die Titelkandidaten im Check.

In der Handball-Bundesliga läuft aktuell der neunte Spieltag und die ersten Klubs stecken bereits in einer handfesten Krise. Andere hingegen überraschen. Ein Blick auf die Topteams, ihren Saisonstart und die weiteren Perspektiven.

THW Kiel, 8:8 Punkte, Platz 7

Filip Jicha, der den THW seit vier Jahren trainiert und in dieser Zeit neun Titel holte, musste mit dem Rekordmeister schon drei Niederlagen gegen Topteams hinnehmen und schied im DHB-Pokal aus. Am Samstag kam die vierte Saisonniederlage beim SC DHfK Leipzig hinzu. Kritiker forderten deshalb bereits seine Entlassung. Betrachtet man die Umstrukturierung nach dem Abgang der Weltstars Niklas Landin und Sander Sagosen und die damit verbundene Einbindung neuer Spieler, wirken derartige Forderungen jedoch überzogen. Bei der immer noch vorhandenen Qualität im Kader kommen die Kieler auch weiterhin für einen Titel in Frage.

SG Flensburg-Handewitt, 10:6 Punkte, Platz 5

Ähnlich unter Druck steht Flensburgs Coach Nikolej Krickau, der ebenfalls bereits die ersten Rückschläge hinnehmen musste. Hier sind die personellen Veränderungen – angefangen auf der Trainerposition – jedoch noch signifikanter als beim THW, was in Verbindung mit einigen Verletzungen dazu führte, dass die SG momentan noch nicht so eingespielt ist, wie es von dem Meisterschaftskandidaten abverlangt wird. Noch.

Rhein-Neckar-Löwen, 9:7 Punkte, Platz 6

Verletzungen und zu viele Fehler – diese Überschrift gilt derzeit auch für die Mannheimer. Nach einer überraschend starken Anfangsphase in der letzten Saison, wurden die Badenser auch in diesem Jahr zum Favoritenkreis gezählt. Der damit verbundene Druck ist der Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze durchaus anzumerken. Zwar überzeugt der Kader mit starkem Torhütertrio und einem souveränen Juri Knorr auf der Mitte, insgesamt ist das Spiel allerdings noch zu inkonstant.

Diese Liga kann dich in nur sieben Tagen fressen und du steckst in der Krise.

Bob Hanning, Geschäftsführer der Füchse Berlin

MT Melsungen, 14:2 Punkte, Platz 2

Überraschend stark ist die MT Melsungen in die Saison gestartet. Nach einem neunten Platz in der vergangenen Spielzeit trumpfen die Hessen trotz diverser Neuverpflichtungen mit einem flüssigen Angriffsspiel, hoher Effektivität und einem überzeugendem Torhüterduo auf, sodass schon fast über Niveau gespielt wird. Hier ist die Frage, ob die Mannschaft um Trainer Roberto Garcia Parrondo dieses Level halten kann und wie sie die jüngste – und bis dato einzige – Niederlage gegen den zuvor schwächelnden Bergischen HC verarbeitet.

SC Magdeburg, 13:3 Punkte, Platz 3

Für den Champions-League-Sieger läuft es ziemlich nach Plan. Trotz der Verletzung ihres Unterschiedsspielers Gisli Kristjansson und der noch nicht abgeschlossenen Integration der Rückraumspieler Janus Smarason und Felix Claar konnten die Magdeburger mit einer beeindruckenden Frühform bestechen. Es bleibt zwar trotzdem noch Luft für Verbesserung, doch bisher gab es erst eine Niederlage. Und wenngleich diese gegen den Lieblingsrivalen aus Berlin besonders schmerzte, ist dem Team von Bennet Wiegert nach oben hin in diesem Jahr wieder alles zuzutrauen.

Füchse Berlin, 18:0 Punkte, Platz 1

Beim Team von Jaron Siewert passt momentan so ziemlich alles zusammen, sodass die Berliner ungeschlagen und ohne jeglichen Punktverlust an der Tabellenspitze stehen. Trotzdem bleiben die Verantwortlichen vorsichtig. Nicht nur, weil auch die vergangene Saison ebenso vielversprechend begann und letztlich bitter endete, sondern weil sich nach den Leistungsträgern Fabian Wiede und Paul Drux nun ebenso Kreisläufer Max Darj verletzt hat und für einige Wochen ausfällt. „Diese Liga kann dich in nur sieben Tagen fressen und du steckst in der Krise“, mahnte Geschäftsführer Bob Hanning jüngst.

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