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Warten auf den Anpfiff. Nicht nur die Spielerinnen (hier Goeßling und Bajramaj) sehnen den WM-Start herbei.

© dapd

Organisation: Eine Frage des Geldes

670 000 Karten wurden bereits verkauft, am 26. Juni beginnt die Frauen-WM im ausverkauften Berliner Olympiastadion. Trotzdem ist der wirtschaftliche Erfolg noch nicht gesichert.

Frankfurt am Main - Steffi Jones hat den Großteil ihrer Arbeit erledigt. „Ich lehne mich jetzt zurück und genieße die WM“, sagte die Präsidentin des Organisationskomitees. Zehn Tage vor Beginn der Frauenfußball-WM in Deutschland hat Jones am Donnerstag ein Fazit der Vorbereitung gezogen, und es wurde ein positives: „Ich bin super, super zufrieden.“

In den vergangenen sechs Monaten hatte die ehemalige deutsche Nationalspielerin jede der 15 qualifizierten Nationen persönlich besucht. „Wir haben neue Maßstäbe gesetzt für den Frauenfußball“, sagte Jones in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). 2500 Medienvertreter aus der ganzen Welt haben sich für die Frauen-WM akkreditiert. „Wir hatten mit der Hälfte gerechnet“, gab OK-Sprecher Jens Grittner zu. 200 Länder übertragen das Turnier, ARD und ZDF zeigen erstmals alle Spiele live. „Das war unser Ziel“, sagte Jones. „Den Frauenfußball in jeden Winkel der Welt zu übertragen.“

Der mediale Erfolg scheint also gesichert. Ob die WM sich auch finanziell rechnet, ist momentan allerdings noch fraglich. 75 Prozent des Kartenkontingents konnten bislang verkauft werden, am Mittwoch waren es 670 000 von insgesamt 900 000 Karten im freien Verkauf. Jones musste zugeben, dass die wirtschaftlich wichtige Marke von 80 Prozent noch nicht erreicht ist. Von den rund 51 Millionen Euro Gesamtkosten muss die Hälfte über den Ticketverkauf wieder hereinkommen, 24 Millionen sind durch Sponsoren gesichert. Lediglich für zwei Vorrundenspiele in Bochum – Nordkorea gegen Kolumbien und Japan gegen Neuseeland – seien erst weniger als 10 000 Karten verkauft worden. Die Spiele der deutschen Mannschaft sind komplett ausverkauft.

Dass eine Woche vor dem Eröffnungsspiel noch ein Stück zur angestrebten hundertprozentigen Auslastung der Stadien fehlt, ist für das OK dennoch kein Grund zur Sorge. „Wenn es nicht klappt, wird die Stimmung trotzdem super“, sagte Jones und prophezeite ein „Fahnenmeer“ in den WM-Städten. „Ich habe meine Fähnchen schon da.“

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