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Fokussiert. Sebastian Andersson setzt sich gegen den lädierten Stuttgarter Innenverteidiger durch.

© Andreas Gora/dpa

Einzelkritik zum Relegationsrückspiel: Der 1. FC Union überzeugt auf seine Weise

Gegen den VfB Stuttgart erreichten nur wenige Unioner Normalniveau. Vor allem einer überragte im entscheidenden Spiel der Saison aber noch einmal.

Im Relegationsrückspiel gegen den VfB Stuttgart war keine Schönspielerei gefragt. Der 1. FC Union brachte andere Qualitäten auf den Platz. Das ist unsere Analyse.

Rafal Gikiewicz: Der polnische Torwart arbeitete weiter an seiner Bewerbung als Unioner des Jahres. Hielt nach nicht einmal drei Minuten stark gegen Kabak und war auch gegen Donis sowie Zuber auf dem Posten. Beim Freistoßtor von Aogo in die Torwartecke sah er nicht gut aus, González nahm ihm in Abseitsposition allerdings die Sicht und der Treffer wurde zurecht aberkannt. Leistete sich mit dem Ball am Fuß ein paar ungewohnte Wackler, das blieb jedoch ohne Folgen. Entschärfte kurz vor Schluss auch noch den letzten Stuttgarter Schuss durch Weltmeister Benjamin Pavard. Ganz starker Rückhalt.

Julian Ryerson: Der junge Norweger hatte die schwierige Aufgabe, den gesperrten Kapitän Christopher Trimmel zu ersetzen. Das gelang ihm anfangs nicht. Fast alle gefährlichen Angriffe der Stuttgarter kamen über seine Seite, hatte Probleme mit Zuber und verursachte den Freistoß, der zum aberkannten Freistoßtor führte. Kämpfte sich dann jedoch ins Spiel, lief unheimlich viel und gewann einige wichtige Zweikämpfe.

Marvin Friedrich: Der Abwehrchef vollendete seine beeindruckende Saison, in der er keine einzige Ligaminute verpasste, als Kapitän. War nicht so zweikampfstark wie sonst, hielt aber mit allem dagegen, was er hat. Wie fast die gesamte Saison bildete er mit Hübner ein nur ganz schwer zu überwindendes Duo.

Florian Hübner: Kehrte nach seiner Gelbsperre in die Innenverteidigung zurück und warf sich wie üblich in jeden Zweikampf. Vor allem in der Luft wie immer sehr stark.

Ken Reichel: Hatte seine Seite besser unter Kontrolle als Ryerson und gab Unions einzigen Schuss in der ersten Halbzeit ab. Machte mit seiner großen Erfahrung auch sonst ein gutes Spiel.

Manuel Schmiedebach: Hatte einen schweren Stand. Stuttgart stellte oft schon die Passwege durch die Zentrale zu und schnitt Schmiedebach so vom Spiel ab. Kämpferisch aber wie immer gut und clever genug, um im richtigen Moment zum taktischen Foul zu greifen.

In jeden Zweikampf. Grischa Prömel überzeugte auf seine Art und Weise.
In jeden Zweikampf. Grischa Prömel überzeugte auf seine Art und Weise.

© Andreas Gora/dpa

Grischa Prömel: Der Mittelfeldspieler ist Unions Dauerläufer und für gewöhnlich überall zu finden. Gegen Stuttgart konnte er sich lange kaum offensiv einschalten. Als er doch mal vorne auftauchte, machte er eine gute Möglichkeit durch eine schlechte Brustmitnahme zunichte. Steigerte sich aber in der zweiten Halbzeit deutlich und trieb das Berliner Spiel mit vielen Läufen an.

Robert Zulj: War um Ordnung und gutes Passspiel bemüht, kam aber in der ersten Halbzeit nie dort an den Ball, wo er am gefährlichsten ist: rund um den gegnerischen Strafraum. Schickte dann aber Abdullahi mit einem starken Pass auf die Reise und leitete damit Unions beste Chance ein. Wirkt bei all den Kämpfern um ihn herum manchmal ein bisschen lässig, setzte seine Mitspieler aber immer wieder mit klugen Ideen ein. Wurde in der Nachspielzeit gegen Michael Parensen ausgewechselt, der als einziger Spieler schon 2009 beim letzten Aufstieg dabei war.

Suleiman Abdullahi: Der Nigerianer ist mit seiner Schnelligkeit eigentlich ideal für ein Spiel, in dem der Gegner offensiv agieren muss. Kam aber lange viel zu selten in die richtigen Kontersituationen. Das änderte sich in der zweiten Halbzeit, als er innerhalb weniger Minuten zweimal den Pfosten traf. Kurz vor Schluss kam Akaki Gogia für ihn ins Spiel, der sich gleich mit einem guten Pass auf Andersson einführte.

Sebastian Andersson: Nach seiner starken Leistung im Hinspiel hatte er nun kaum Bindung zum Spiel, was aber vor allem mit der fehlenden Zuarbeit seiner Mitspieler zusammenhing. Lief viel, aber vor allem ohne Ball, und war wie immer sehr fleißig.

Marcel Hartel: Der Offensivallrounder war kaum einmal am Ball und konnte seine Stärken somit nicht einbringen. Machte wie schon im Hinspiel Platz für Joshua Mees.

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