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Matt Thomas (Mitte) und Johannes Thiemann (rechts) waren Albas beste Scorer beim Pokalerfolg gegen Braunschweig.

© Imago/Behrendt

Einzug ins Pokal-Viertelfinale: Alba Berlin fegt Braunschweig vom Parkett

Nach zuvor drei Niederlagen in Folge lassen die dezimierten Berliner den Löwen Braunschweig in der Max-Schmeling-Halle mit 96:71 keine Chance. Im Viertelfinale geht es gegen den MBC.

Matt Thomas schaute den Schiedsrichter etwas ungläubig an und zog die Schultern hoch. Dass er bei einem Kontakt an der Grundlinie keinen Foulpfiff bekam, konnte der Wurfspezialist von Alba Berlin nicht verstehen. Doch anstatt sich lange zu ärgern, tat Thomas, was er am besten kann: Nach dem anschließenden Einwurf streichelte er den Ball aus der Ecke butterweich in den Korb.

Alba führte kurz vor der Pause mit 15 Punkten, und wie Thomas ließ sich auch sein Team im Pokal gegen die Löwen Braunschweig nicht aus der Ruhe bringen. Vor 6431 Zuschauern in der altehrwürdigen Max-Schmeling-Halle gewann Alba souverän 96:71 (23:17, 28:17, 25:17, 20:20) und steht im Viertelfinale, wo es am 9. oder 10. Dezember auswärts gegen den Mitteldeutschen BC geht.

Beste Werfer bei den Berlinern, die zuvor drei Pflichtspiele in Folge verloren hatten, waren Weltmeister Johannes Thiemann mit 20 Punkten und Thomas (16). „Pokal in der Max-Schmeling-Halle ist immer ein besonderes Erlebnis und es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagte Jonas Mattisseck. „Wir hatten viel Energie und sind auch gut ins dritte Viertel gekommen, was bisher unser Problem war. Das hilft uns hoffentlich, um die nächsten Spiele mit viel Selbstvertrauen anzugehen.“

Bei Alba pausierte mit Kresimir Nikic der einzige gesunde Profi-Center als siebter Ausländer, dafür rückte Eigengewächs Linus Ruf, 18 Jahre jung und 2,11 Meter groß, in den Kader. Im Schlussviertel zeigte er bei seinem Debüt mit sechs Punkten gleich mal, warum er als großes Talent gilt. Die Fans feierten ihn kreativ mit „the Ruf is on fire“-Sprechchören.

Am Anfang war es aber vor allem ein Spiel der Werfer. Die ersten fünf Versuche beider Mannschaften kamen aus der Distanz und waren allesamt erfolgreich. Besonders Alba spielte sehr effizient und vergab erst nach fast fünf Minuten den ersten Wurf.

Braunschweig erarbeitete sich zwar Vorteile beim Rebound, der Qualitätsunterschied zwischen beiden Teams war aber zu groß. Sobald Alba das Tempo erhöhte, waren die Gäste überfordert. Das Berliner Angriffsspiel sah so streckenweise sehr ansehnlich aus und das fand auch in der großen Zahl an Assists Ausdruck.

Anders als in der Euroleague am Donnerstag gegen Baskonia, als Alba abgesehen von einem desolaten dritten Viertel ebenfalls eine gute Leistung gezeigt hatte, wackelten die Berliner gegen Brauschweig kein bisschen. Das hatte allerdings nicht nur mit dem konzentrierten Auftritt der Mannschaft von Israel Gonzalez zu tun, sondern auch mit dem deutlich unterlegenen Gegner.

Gegen die meisten deutschen Klubs ist Alba auch in dezimierter, kleiner und noch nicht eingespielter Formation eine Nummer zu groß, in der Euroleague sieht das naturgemäß anders aus. Ob die Berliner den Schwung auch international mitnehmen können, wird sich schon am Mittwoch zeigen, wenn das Auswärtsspiel bei Virtus Bologna ansteht.

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