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Kein Lieblingsgegner. Am ersten Spieltag siegten die Eisbären 5:2 gegen die Tigers, danach gab es drei Niederlagen.

© Jensen/dpa

Eisbären Berlin in den Pre-Play-offs: Was stört uns die Bilanz von gestern

Die Eisbären haben die Pre-Play-offs noch nie überstanden – gegen Straubing soll sich das ändern. Die Serie startet am Mittwoch in Berlin.

Mit der Historie im Sport ist es so eine Sache. Hat in der Vergangenheit etwas besonders gut geklappt, wird von Spielern, Trainer und Fans gern darauf verwiesen. Gab es eher Misserfolge in einer bestimmten Situation, ist alles Schnee von gestern und statistische Spielerei. Im Falle der Eisbären ist zum Beispiel die Bilanz in den Pre-Play-offs bisher mehr als bescheiden. In den Spielzeiten 2006/07 (gegen Frankfurt), 2013/14 (Ingolstadt) und 2014/15 (Nürnberg) mussten die Berliner in die Qualifikationsrunde für die eigentlichen Play-offs – und scheiterten jedes Mal mit 1:2 nach Siegen. „Ich stehe jetzt nicht jeden Morgen auf und denke an unsere Bilanz in den Pre-Play-offs. Es stimmt, dass wir in der Vergangenheit da nicht so gut waren. Es wird Zeit, dass diese Serie gebrochen wird“, sagt Jens Baxmann. Der Verteidiger hat ab Mittwoch seine persönlich vierte Chance, die Pre-Play-offs endlich einmal zu überstehen. Gegen die Straubing Tigers starten die Eisbären um 19.30 Uhr mit einem Heimspiel in der Arena am Ostbahnhof.

Zwei Siege in maximal drei Spielen reichen, um ins Viertelfinale einzuziehen. Kommen die Berliner unter die besten Acht und würden dann scheitern, wäre das Ergebnis noch genauso gut (oder schlecht) wie in der Vorsaison. Damals hatten die Eisbären allerdings die Hauptrunde als Tabellenzweiter beendet und satte 24 Punkte mehr erreicht als in dieser Spielzeit. „Ich hätte nicht unbedingt erwartet, dass wir gegen Berlin in den Pre-Play-offs spielen“, sagt Straubings Trainer Larry Mitchell. „Als neutraler Beobachter hat es mich schon überrascht, dass die ihre gute Saison aus dem Vorjahr nicht wiederholen konnten.“ In dieser Hinsicht herrschte bei den Tigers Kontinuität, das Spieljahr 2015/16 beendeten sie genau wie das aktuelle auf Platz neun. Es folgte seinerzeit ein Sieg in den Pre-Play-offs gegen Ingolstadt in zwei Spielen. Berlin sieht Mitchell dennoch als „klaren Favoriten“, die Eisbären seien immer noch eine Topmannschaft.

In der Hauptrunde gewann Straubing drei von vier Spielen

Die Serie dürfte dennoch offener sein, als es den Namen nach den Anschein hat. „In Sachen Form sind wir mit Straubing in der gleichen Position, da sehe ich keinen Vorteil für eines der Teams“, glaubt Uwe Krupp. Der Berliner Trainer wird Lösungen finden müssen, gerade was die Special Teams angeht. In Unterzahl sind sowohl Straubing als auch die Eisbären fast gleich schlecht und belegen in der Saisontabelle die beiden letzten Plätze in der Deutschen Eishockey-Liga. In Überzahl sieht die Sache allerdings anders aus, hier sind Berliner ebenfalls besonders schwach, die Tigers allerdings als Zweiter mit einer Erfolgsquote von 22,5 Prozent besonders stark. „Die sind gut im Powerplay, da müssen wir diszipliniert und konzentriert auftreten“, fordert Krupp. Das Berliner Trainerteam hat die Spieler in den vergangenen Tagen systematisch auf den Gegner eingestellt – und dabei insbesondere die direkten Vergleiche in der abgelaufenen Hauptrunde ausgewertet, in denen sich Straubing dreimal durchsetzen konnte.

Das erste Duell am Mittwoch dürfte in jedem Falle richtungsweisenden Charakter haben. „Wenn du das erste Spiel gewinnst, hast du noch zwei Chancen – ansonsten gleich richtig Druck“, weiß Jens Baxmann. Obwohl sich auch in dieser Hinsicht wieder statistische Besonderheiten bei den Berlinern auftun. Die haben nämlich in zwei ihrer drei Pre-Play-off-Serien das Auftaktspiel gewonnen und sind am Ende dennoch ausgeschieden. Das Viertelfinale haben die Eisbären aber fest im Blick, und dass für eine über weite Strecken der Saison enttäuschende Mannschaft jetzt noch einmal alles von vorn losgeht, ist auch eine Chance. Der ERC Ingolstadt wurde beispielsweise in der Saison 2013/14 als Vorrundenneunter noch Meister. „So ist das im Eishockey. Wir haben jetzt die Möglichkeit, doch noch durchzustarten. Im Fußball wären wir schon seit Monaten raus“, sagt Baxmann und ergänzt vorsichtig optimistisch: „Wir schauen einfach, wie weit es geht.“

Alles zu den Eisbären lesen Sie in unserem Blog.

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