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Zweimal ging es gut. Rankel überwindet Hamburgs inzwischen verletzten Torwart Kotschnew beim ersten Saisonsieg gegen die Freezers.

© dpa

Eishockey: Eisbären verlieren sich in die Play-offs

Glück gehabt trotz dritter Pleite in Folge: Trotz der 2:6 (0:1, 2:3, 0:2)-Niederlage in Straubing haben die Berliner Eisbären im Viertelfinale Heimvorteil gegen die Hamburg Freezers.

Es ist im Eishockey ein beliebtes Mittel, gegen Spielende den Torwart durch einen sechsten Feldspieler zu ersetzen – wenn eine Mannschaft zurückliegt und auf den Ausgleich drängt. Don Jackson nahm am Sonntag in Straubing seinen Torwart Rob Zepp vier Minuten vor Spielende beim Stand von 2:5 vom Eis. Eine Maßnahme, mit der der Trainer der Eisbären Berlin den Heimvorteil für das Play-off-Viertelfinale aufs Spiel setzte. Eine Maßnahme, die mit dem Wort Risiko ganz freundlich umschrieben ist: Die Eisbären kassierten das Tor zum 2:6 – zur selben Zeit führten die Freezers 2:1 gegen München. Ein Tor mehr für die Hamburger oder ein Gegentreffer mehr für die Eisbären und sie hätten in der Serie gegen die Freezers keinen Heimvorteil gehabt. So aber hatten sie nach dem 2:6 (0:1, 2:3, 0:2) in Straubing Glück und verteidigten Tabellenplatz vier aufgrund der mehr geschossenen Tore gegen die Hamburger. Am 20. März findet das erste Spiel der Serie im Modus „Best-of-seven“ in Berlin statt.

Mit dem 52. und letzten Spieltag klärten sich fast alle Unklarheiten in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Die Krefeld Pinguine spielen im Viertelfinale gegen den ERC Ingolstadt. Mannheim als Tabellenerster und die Kölner Haie als Zweiter müssen noch auf ihre Gegner warten: Die entscheiden sich in den Pre-Play-offs zwischen Nürnberg und Wolfsburg sowie zwischen Augsburg und Straubing.

Für die Eisbären endete die Hauptrunde mit einer erstaunlichen Negativserie: Nach den Niederlagen gegen Nürnberg und in München fanden die Berliner auch bei den Straubing Tigers nie ihren Rhythmus. Zudem erwischte ihr müde wirkender Torwart Rob Zepp wieder keinen guten Tag und sah bei einigen Gegentreffern schlecht aus. Julian Talbot (zum 1:2) und Travis Mulock (2:4) erzielten die Berliner Tore. Es war ein intensives Spiel, schließlich ging es auch für Straubing um sehr viel – das Erreichen der Pre-play-offs. Die Eisbären ließen dagegen jede Entschlossenheit vermissen.

Dass die Berliner die Hauptrunde als Tabellenvierter beenden ist, an sich nicht schlecht, für ihre Ansprüche aber ist es zu wenig. Von 52 Hauptrundenspielen haben die Eisbären 24 verloren, vergleichsweise viel. Und unter den Niederlagen waren zwei gegen Hamburg, gegen die Freezers verloren sie zudem zwei Mal in der European Trophy. Der Meister ist vor dem Duell gegen die Hamburger kein klarer Favorit, vielleicht aber kommt ihm diese Rolle entgegen. Zumindest kommt die Pause für die Berliner zum richtigen Zeitpunkt, denn nun sind in der DEL erst einmal Pre-Play-offs angesagt. „Wir haben Zeit, in der wir den Kopf freibekommen können“, sagte Kapitän André Rankel nach dem Spiel in Straubing. „Danach beginnt für uns eine neue Saison.“ Zehn Tage hat Trainer Jackson, um seine mental angeschlagene Mannschaft wieder aufzurichten und auch selbst den Kopf freizubekommen. In Straubing hätte er sich mit seiner Maßnahme, Zepp vom Eis zu nehmen, beinahe böse verrechnet.

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