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Die Ostkurve wird auch am Freitag wieder prall gefüllt sein.

© IMAGO/Eibner

Erstmals seit 2007 zu Hause gegen Hansa: 60.000 Zuschauer bei Herthas Heimspiel – mehr geht nicht

Das gesamte Kartenkontingent für die Zweitligapartie ist vergriffen, gut 20.000 Hansa-Fans werden erwartet. Zuletzt gab es bei Herthas Auftritten im Olympiastadion reichlich Spektakel.

Über lange Jahre war Hansa Rostock Stammgast im Olympiastadion. Ab 1993 einige Male in der Zweiten Liga, dann neun Mal in der Bundesliga. Zuletzt 2007. Da war Hertha BSC gut in die Saison gestartet, empfing den Aufsteiger und Tabellen-17. Hansa am sechsten Spieltag – und verlor 1:3. „Das Spiel dauerte 90 Sekunden“, titelte der Tagesspiegel.

So lange dauerte es bis zur Führung durch Marko Pantelic, danach kam nicht mehr viel. In der Startelf stand der jetzige Trainer Pal Dardai.

Danach trennten sich die Wege der Vereine, stets lag mindestens eine Liga zwischen ihnen. Einmal trafen sich beide im DFB-Pokal. 2017 gewannen die Berliner in einem von Pyrotechnik, Randale und Unterbrechungen geprägten Spiel 2:0.

An diesem Freitag (18.30 Uhr, live bei Sky) kommt es mal wieder zu einem Punktspiel der Teams in Berlin. Und die Konstellation zieht: Das gesamte Kartenkontingent ist vergriffen. Hertha nutzt eigens diese Formulierung, da es zwar keine Tickets mehr gibt, aber aus Sicherheitsgründen etwa 15.000 Plätze für sogenannte Pufferblöcke frei bleiben.

60.000 Zuschauer können insgesamt dabei sein. „Wir haben es durch unsere Mentalität geschafft, die Fans zu locken. Das spricht für uns, unsere Strahlkraft und den Berliner Weg“, sagt Trainer Dardai. Allerdings machten am Montagmorgen im freien Verkauf auch sehr viele Hansa-Fans von der Möglichkeit Gebrauch, sich mit Karten einzudecken. Gut 20.000 Gäste-Anhänger werden erwartet.

„Das Spiel gab es lange nicht mehr in Berlin. Wir hoffen, dass es friedlich bleibt“, sagt Herthas Sportdirektor Benjamin Weber. Und ergänzt mit Blick auf die Kulisse: „Wenn das Olympiastadion in diese Regionen kommt, ist es einfach fantastisch für die Mannschaften. Für uns als Heimmannschaft noch mehr.“

Denn auf eines konnte sich Hertha bei allem Auf und Ab in dieser Spielzeit stets verlassen: Die Fans standen geschlossen zum Team. Zumindest Spektakel und reichlich Tore bekamen sie zuletzt zu Hause häufig geboten. Wenn auch nicht immer mit dem von ihnen gewünschten Ausgang und mit bisweilen defensiv arg ausbaufähigen Leistungen: 3:2 gegen den 1. FC Magdeburg, 2:2 gegen Holstein Kiel, 5:2 gegen Schalke 04 und 3:3 gegen den 1. FC Nürnberg.

Folgt nun die nächste spektakuläre Partie in Herthas schon siebtem Abendspiel (inklusive Pokal) der Rückrunde? Dardai ist vorsichtig: „Vielleicht wird es ein Geduldsspiel.“ Im Hinspiel brachten den Berlinern weder Geduld noch einige gute Chancen den Sieg, Endstand 0:0.

Seinerzeit trennten die Mannschaften drei Punkte, inzwischen zehn. Die eingesammelten Zähler seitdem reichten für Hertha jedoch nicht, wirklich in Schlagdistanz des Relegationsplatzes zu kommen. Hansa rutschte unten rein. Zuletzt fing sich das Team aber und steht nach drei Siegen aus vier Spielen auf dem ersten Nichtabstiegsplatz.

Als Gastmannschaft haben die Rostocker erst drei Mal bei Hertha gewonnen, als Heimteam sind sie im Olympiastadion noch ungeschlagen. Klingt kurios, aber: 1995 hatte der Deutsche Fußball-Bund dem damaligen Bundesligisten nach Ausschreitungen eine Platzsperre auferlegt. Hansa zog nach Berlin um – und spielte vor fast 60.000 Zuschauern 1:1 gegen Eintracht Frankfurt. Hertha hatte drei Tage vorher in der Zweiten Liga gegen den Chemnitzer FC 3550 Fans begrüßen können.

Etwa vier Monate später kam Rostock noch einmal, weil das Ostseestadion witterungsbedingt nicht einsatzbereit war: 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf, über 50.000 Zuschauer.

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