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Suat Serdar erzielt die Führung zum 2:1, doch wieder belohnen sich die Berliner nicht mit drei Punkten.

© imago/Matthias Koch / Imago/Sebastian Räppold/Matthias Koch

Update

Führung reicht nicht: Hertha BSC trennt sich 2:2 vom SC Freiburg

Nach einer mal wieder turbulenten Woche spielen die Berliner in der Fußball-Bundesliga gut, holen aber erneut nur einen Punkt. 

Anfang der zweiten Hälfte schoss Stevan Jovetic den Ball Richtung Tor des SC Freiburg. Das ist nicht ungewöhnlich für einen Stürmer. Doch in dem Fall stand Jovetic im Mittelkreis. Er hatte gesehen, dass Torwart Mark Flekken recht weit vorn postiert war. Der Ball ging deutlich vorbei, aber die Szene zeigte, dass sich Jovetic viel zutraute.

Wie sich auch Hertha BSC gegen den sehr formstarken Gegner, der neun Pflichtspiele nacheinander nicht verloren hatte, viel zutraute. Nach der turbulenten Woche, in der Investor Lars Windhorst seine Zusammenarbeit mit dem Verein für beendet erklärt hatte, zeigte das Team erneut eine gute Vorstellung. Aber auch im fünften Heimspiel der Saison reichte es vor 40.481 Zuschauern nicht zum Sieg, sondern nur zu einem 2:2 (1:1). Hertha blieb zum fünften Mal in Serie ungeschlagen – spielte aber auch zum vierten Mal in Folge remis. 

„Es ist ärgerlich, dass wir die drei Punkte nicht hierbehalten haben. Nach einer solchen Leistung wäre es verdient gewesen“, sagte Trainer Sandro Schwarz. Jovetic war ebenfalls dieser Meinung, sagte aber auch: „Ein Unentschieden gegen einen so guten Gegner ist in Ordnung.“

Bei Hertha gab es zwei Veränderungen im Vergleich zum Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim. Agustin Rogel ersetzte bei seinem Startelfdebüt in der Innenverteidigung den verletzten Filip Uremovic. Stürmer Wilfried Kanga nahm auf der Bank Platz, dafür war Jovetic erstmals seit dem Relegationsrückspiel beim Hamburger SV von Beginn an dabei. Laut Trainer Schwarz hatte sich Kanga am Morgen des Spiels nicht komplett fit gefühlt. 

Bei Freiburg war die Aufstellung identisch mit der in der Europa League gegen den FC Nantes am Donnerstag. Eine Änderung gab es an der Seitenlinie. Da nach Trainer Christian Streich auch sein Assistent Patrick Baier positiv auf das Coronavirus getestet worden war, coachte Co-Trainer Lars Voßler das Team. Voßler war danach durchaus zufrieden: „Der Punkt fühlt sich gut an.“

Das Spiel begann mit einer Schrecksekunde für Hertha, da Oliver Christensen eine Flanke von Christian Günter nicht festhielt. Nach einem kurzen Ausflug durch den Strafraum hatte der Torwart den Ball. Nach einer Viertelstunde hatte Christensen Glück, als er herauskam, Daniel-Kofi Kyereh jedoch mit Ball an ihm vorbeizog. Die Hereingabe brachte Michael Gregoritsch nicht im Tor unter. Es wäre ohnehin Abseits gewesen. 

Lars Voßler vertrat den erkrankten Freiburger Trainer Christian Streich an der Seitenlinie.

© Imago/Sebastian Räppold/Matthias Koch

Kurz zuvor hatte der Berliner Fußball-Bundesligist die erste gefährliche Aktion des sehr schnellen Spiels durch Dodi Lukebakio, insgesamt war Freiburg leicht überlegen. Mitte der ersten Hälfte hielt Christensen glänzend gegen Kyereh, wenige Sekunden später war er gegen eben jenen Spieler ohne Chance. Zuvor hatte Marvin Plattenhardt die Flanke des starken Ritsu Doan ebenso wenig verhindern können wie Suat Serdar und Rogel den Abschluss durch Kyereh – 0:1. 

Die Gastgeber versuchten weiter, temporeich zu spielen. Nach einer Ablage von Lukebakio schlug Jovetic den Ball in den Strafraum und traf den Arm von Günter. Schiedsrichter Robert Schröder gab Strafstoß, Lukebakio verwandelte. Nun begann die stärkste Phase der Berliner vor der Pause. Erneut waren Jovetic und Lukebakio an einer guten Offensivaktion beteiligt. Danach umspielte Chidera Ejuke Torwart Flekken, sein Schuss aus spitzem Winkel landete am Außennetz. 

Nach dem Wechsel machten die Zuschauer im diesmal dunkler als sonst wirkenden Stadion die Taschenlampen ihrer Handys an. Das ergab ein stimmungsvolles Bild. Aber gut war die Stimmung ohnehin. Und sie wurde bald noch besser. Die erste große Gelegenheit hatten nach dem Wechsel zwar die Gäste. Gregoritsch kam aus Nahdistanz mit dem Kopf an den Ball, brachte diesen aber nicht aufs Tor. Das gelang dafür Sekunden später Serdar. Angespielt vom eingewechselten Marco Richter hatte Serdar erst zu viel Platz, zog dann kurz vor der Strafraumgrenze ab und traf unhaltbar. 

Die Berliner ließen nach der Führung nicht nach. Freiburg kam kaum gefährlich vor das Tor. Dann brachte Günter einen Freistoß rein. „Ich wollte rauskommen und den Ball fangen. Da passiert so etwas manchmal. Daraus muss ich lernen“, sagte Christensen später bei Dazn.

Er ließ den Ball fallen, dieser gelangte zu Kevin Schade, der sofort abzog. Der Torwart und mehrere Feldspieler dahinter konnten nicht mehr klären. „Gegen sechs Beine war das auch ein bisschen Glück für Freiburg“, sagte Christensen. In der 78. Minute stand es wieder unentschieden. Daran änderte sich bis zum Abpfiff nichts mehr. 

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