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Das US-Team gewann 2019 im Endspiel gegen die Niederlande 2:0 und verteidigte damit ihren Titel.

© Reuters/Denis Balibouse

Fußball-WM in Australien und Neuseeland: Viele Favoriten und eine große Hoffnungsträgerin

Die besten Fußballerinnen der Welt spielen im Juli und August um den Titel, und am Ende gewinnt ... vielleicht ja mal ein Außenseiter.

Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen wird dieses Mal in zwei Ländern ausgetragen. Australien und Neuseeland sind Co-Gastgeber und starten das Sportereignis gemeinsam: Australien spielt am 20. Juli in Sydney gegen Irland, Neuseeland gegen Norwegen in Auckland. Insgesamt werden die Spiele in zehn Stadien in neun Städten ausgetragen, fünf in Australien (Sydney, Melbourne, Brisbane, Adelaide und Perth) und vier in Neuseeland (Auckland, Wellington, Dunedin und Hamilton).

Wer die diesjährige Frauen-WM gewinnen wird, das steht natürlich noch in den Sternen. Als Favoriten gelten wieder einmal Rekord-Weltmeister USA (vier Titel), auch dem amtierenden Olympiasieger Kanada werden gute Chancen eingeräumt. Dazu zählen Europameister England, Frankreich, Spanien, die Niederlande, Schweden und auch das deutsche Team zu den Titelkandidaten.

Manche setzen aber auch auf den Südamerikameister Brasilien, und die zahlreichen asiatischstämmigen Menschen in Australien hoffen auf Chancen für die Mannschaften aus Japan, China oder Südkorea, die aufgrund der geografischen Nähe mit weniger Jetlag zu kämpfen haben als die europäischen oder nord- und südamerikanischen Teams.

Australien selbst ist auch nicht zu unterschätzen. Die Fans im Land setzen auf die talentierte Stürmerin Sam Kerr und den Schub, den die Heimspiele dem Team verleihen sollten. Australiens Premierminister Anthony Albanese hat bereits angekündigt, dass er sich für einen Feiertag einsetzen werde, sollten seine „Matildas“ (so der Spitzname der australischen Frauen-Nationalmannschaft) den Pokal holen.

Wie groß deren Chancen tatsächlich sind, darüber lässt sich allerdings streiten. Immerhin haben die australischen Fußballerinnen in den vergangenen Jahren deutlich an Stärke gewonnen. Hatten sie 2016 noch gegen eine männliche Schulmannschaft 0:7 verloren – eine kräftige Blamage, über die damals das ganze Land schmunzelte –, hat sich die Mannschaft inzwischen gemausert, nicht zuletzt dank ihres neuen Superstars Kerr.

In Australien richten sich alle Blicke auf Stürmerin Sam Kerr

Die 29-jährige Spielerin aus Perth gilt als begnadete Torjägerin. James Johnson, Geschäftsführer von Football Australia, träumt deswegen auch davon, dass „Sam bei der Weltmeisterschaft so einen Moment hat wie Cathy Freeman bei den Olympischen Spielen 2000“, wie er der Zeitung „Daily Telegraph“ sagte. Das würde einen enormen Einfluss auf Mädchen im ganzen Land haben, Fußball als Sport zu wählen.

Letztendlich wird auch die Fitness eine nicht unerheblich Rolle spielen. Eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Spielerinnen fällt dieses Mal aus, darunter US-Kapitänin Becky Sauerbrunn und mehrere britische Spielerinnen, die sich allesamt Knieverletzungen zugezogen haben. Bei den Engländerinnen fehlen mit Stürmerstar Beth Mead, ihrer Mittelfeldkollegin Fran Kirby und Kapitänin Leah Williamson gleich drei Leistungsträgerinnen. Auch die Niederlande, Frankreich und Kanada müssen auf wichtige Spielerinnen verzichten.

Dramen gibt es also bereits vor der WM etliche. Das größte Drama ist inzwischen jedoch überstanden: Im Streit um die Fernsehübertragungsrechte ist inzwischen auch mit den großen europäischen Fußballmärkten eine Einigung erzielt worden. Natürlich ging es dabei mal wieder ums Geld: Gianni Infantino, der Präsident des Weltverbandes Fifa, wollte nicht, dass die Frauen sich unter Wert verkaufen. Oder in anderen Worten, er wollte mehr Geld für die Fifa einspielen.

Letztlich ist es doch noch zu einem Deal mit der Europäischen Rundfunkunion gekommen. Und so werden nun die Spiele auch hierzulande gezeigt. In Deutschland übertragen sie die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF.

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