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Laura Siegemund führt das Feld der Spielerinnen an.

© Reuters

German Pro Series vom Deutschen Tennis-Bund: Aller Neuanfang ist klein

Mit der German Pro Series will der Deutsche Tennis-Bund den Spielern aus der zweiten Reihe eine Perspektive bieten. Los geht's ab 8. Juni.

Der Tennisprofi ist es gewohnt, fast das ganze Jahr über mehr oder weniger weit weg von zuhause zu sein. Denn irgendwo findet immer ein Turnier statt, bei dem sich Geld verdienen lässt. Zumindest war das bis zum Ausbruch der Coronavirus-Pandemie so. Seit Mitte März allerdings geht auf den internationalen Touren nichts mehr. Und es gibt Befürchtungen, dass in diesem Jahr womöglich gar nicht mehr um Weltranglistenpunkte gespielt werden könnte.

Die kurzfristige Zukunft liegt deshalb wohl in Showturnieren, zu denen die Spieler idealerweise kurze Anfahrtswege haben. So wie im Juli in Berlin mit zwei Minievents in Grunewald und Tempelhof (der Tagesspiegel berichtete). Dort treffen sich Topspieler, um sich mal wieder auf Platz miteinander zu messen. Das ist schön für die Stars und gut für die Fans, die die Matches im Fernsehen verfolgen können. Allerdings dürften weder ein Alexander Zverev noch eine Julia Görges, die beide dabei sein werden, auf die dort ausgelobten Preisgelder angewiesen sein.

Laura Siegemund und Jan-Lennard Struff führen die Starterfelder an

Ganz anders verhält es sich mit den vielen Profis aus der zweiten Reihe, die derzeit nicht so recht wissen, wie es weitergehen soll. Für die hat sich der Deutsche Tennis-Bund (DTB) etwas überlegt, die sogenannte German Pro Series. 24 Frauen und 32 Männer treffen hier in den kommenden Wochen an verschiedenen Standorten aufeinander. Den Anfang machen ab Montag unter anderem Jan-Lennard Struff und Dominik Köpfer in Neuss und Überlingen.

Die beiden Davis-Cup-Spieler sind an Nummer eins und zwei im Männerfeld gesetzt, das aus Profis und Nachwuchshoffnungen besteht. Gespielt wird zunächst in einer Gruppenphase mit je vier Spielern, es folgen Zwischenrunde, Halbfinale und am 26. Juli das Finale. Die Frauen beginnen eine Woche später, prominenteste Starterin ist hier Laura Siegemund.

„Es ist schön, dass es bald mit der Serie losgeht. Das ist ein super Zeichen für alle und gleichzeitig eine top Motivation“, sagte die deutsche Frauentennis-Chefin Barbara Rittner. Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann betonte den Sinn und Zweck der Aktion: „Die Serie gibt vielen Spielerinnen und Spielern die Möglichkeit, wieder Turniertennis zu spielen, sich fit zu halten und genügend Matches zu haben, wenn dann das internationale Tennis wieder losgeht.“

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Für die Spieler ist natürlich auch der finanzielle Aspekt nicht ganz unwichtig. Gestaffelt nach dem jeweiligen Abschneiden sind für die Profis pro Runde 1000 bis 4000 Euro an Einnahmen möglich. „Der Deutsche Tennis-Bund hilft mit dieser Turnierserie den Profis, damit sie überleben können. Das ist eine tolle Sache“, lobte Jan-Lennard Struff die Verbandsserie kürzlich im Tagesspiegel.

Natürlich geht auch im Tennis aktuell nichts ohne Hygienekonzept. Für die German Pro Series orientiert sich das in wesentlichen Teilen an der Fußball-Bundesliga. Zu den Spielen reisen die Profis aber individuell, teilweise sind Übernachtungsmöglichkeiten sogar direkt in den Stüttzpunkten des DTBs gegeben.

Bei den Matches sind keine Zuschauer zugelassen, auch auf Ballkinder und Linienrichter wird verzichtet. Es gibt nur den Stuhlschiedsrichter, der auch darauf achten wird, dass die Abstände eingehalten werden. Wie das alles aussieht, lässt sich ab Montag beim Tennischannel Deutschland begutachten, dort wird die German Pro Series live übertragen.

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