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Das war zu wenig. Salomon Kalou (links) im Spiel gegen Togo. Foto: AFP/Sanogo

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Hertha BSC gegen den SC Freiburg: Salomon Kalou ist eine Option für die Startelf

Salomon Kalou ist beim Afrika-Cup mit der Elfenbeinküste schon nach der Vorrunde ausgeschieden. Für Hertha BSC ist das vor dem Spiel in Freiburg eine gute Nachricht.

Pal Dardai, der bekennende Früh-zu-Bett-Geher, hat auch am Dienstagabend nicht von seiner Gewohnheit gelassen, sich zeitig schlafen zu legen. Auf diese Weise hat den Trainer von Hertha BSC eine wichtige Nachricht erst am nächsten Morgen erreicht: Buchstäblich über Nacht hat sich die Personalsituation für Dardai deutlich entspannt. Denn ziemlich genau zu der Zeit, als er sich am Dienstag bettfertig gemacht haben dürfte, verpasste Salomon Kalou durch eine 0:1-Niederlage mit der Elfenbeinküste gegen Marokko das Viertelfinale des Afrika-Cups. Der 31-Jährige wird nun zügig in Berlin zurückerwartet und ist laut Dardai zu Herthas Rückrundenauftakt am Sonntag beim SC Freiburg sogar schon „eine Option für die Startelf“.

Mit Kalou würde dem Ungarn zumindest eine Hälfte der etatmäßigen Flügelzange wieder zur Verfügung stehen. Und auch bei der zweiten Hälfte, bei Mitchell Weiser, gibt es erfreuliche Fortschritte. Nach einer weiteren Untersuchung in München hat der U-21-Nationalspieler nun in Berlin sein Rehaprogramm mit Athletiktrainer Hendrik Vieth aufgenommen. Allerdings ist bei Weiser anders als bei Kalou nicht mit einer schnellen Rückkehr in den Spielbetrieb zu rechnen. Dardai kalkuliert mit vier Wochen, bis der 22-Jährige wieder spielen kann.

Bei Kalou ist das anders. „Er sollte eigentlich fit sein“, sagte Herthas Trainer. „Er kommt ja nicht aus dem Urlaub. Bestimmt hat er da unten auch trainiert.“ Der Ivorer kam bei allen drei Gruppenspielen zum Einsatz, in der entscheidenden Begegnung gegen die Marokkaner hatte er einige Chancen zum Siegtreffer, der seiner Mannschaft das Weiterkommen beschert hätte. Trotz der Niederlage wurde Kalou zum Man of the Match gewählt. Anschließend erklärte er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. „Ich bin jetzt 31 Jahre alt, habe einmal den Afrika-Cup geholt und stand einmal im Finale“, sagte Kalou. „Jetzt sollen die Jüngeren ran.“

Kalou soll am Freitag mit der Mannschaft trainieren

Durch das frühe Ausscheiden der Ivorer kann Trainer Dardai nun deutlich früher auf den Offensivspieler zurückgreifen, als ursprünglich geplant. Die Elfenbeinküste, immerhin Titelverteidiger, galt als einer der Favoriten auf den Turniersieg in Gabun, belegte in ihrer Gruppe allerdings mit nur zwei Punkten lediglich Platz drei. Hertha hatte befürchtet, dass Kalou im schlimmsten Fall noch zwei weitere Bundesligaspiele sowie das Pokal-Achtelfinale bei Borussia Dortmund verpassen würde. Jetzt soll er am Donnerstag in Berlin landen und am Freitag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Am vergangenen Sonntag, bei der 1:3-Niederlage in Leverkusen, hatte Valentin Stocker Kalous Platz im linken offensiven Mittelfeld eingenommen. Der Schweizer hatte ein ordentliches Spiel gemacht, nicht nur weil er unmittelbar vor der Pause zum 1:2 für den Berliner Fußball-Bundesligisten abgestaubt hatte. Sollte Kalou schon in Freiburg auf seine angestammte Position zurückkehren, könnte Stocker anstelle von Vladimir Darida in die Zentrale rücken. Auf der rechten Seite wiederum hat sich Alexander Esswein nicht unbedingt für weitere Startelfeinsätze beworben, zumal sein interner Konkurrent Genki Haraguchi nach seiner Einwechslung immerhin die beste Chance durch Vedad Ibisevic eingeleitet hatte.

Natürlich weiß Pal Dardai nicht, in welcher Verfassung Kalou in Berlin ankommen und wie er die Enttäuschung über das frühe Ausscheiden verarbeitet haben wird. „Erst einmal muss ich seine Augen sehen“, sagte der Ungar. Nach den bisherigen Erfahrungen spricht allerdings wenig gegen seine Einsatzfähigkeit bereits am Wochenende in Freiburg.

Vor zwei Jahren musste Pal Dardai deutlich länger auf seinen erfahrenen Stürmer Salomon Kalou warten. Nach dem Sieg im Finale des Afrika-Cups am Sonntag hätte er laut Fifa-Statuten am Dienstag wieder in Berlin sein müssen, für den Mittwoch wurde er bei Hertha erwartet, am Donnerstag, nach ausgiebigen Siegesfeierlichkeiten in der Heimat, landete er schließlich in Berlin. Trotzdem stand Salomon Kalou schon am Sonntag darauf in Herthas Startelf. Ebenfalls gegen den SC Freiburg. Hertha verlor das Spiel 0:2.

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