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Wunschlösung. Jürgen Klinsmann (rechts) hat Andreas Köpke einst auch als Torwarttrainer zur Nationalmannschaft geholt.

© dpa

Jürgen Klinsmann möchte Andreas Köpke halten: Für Zsolt Petry gibt es bei Hertha BSC kein Zurück

Zum neuen Jahr muss Herthas Torwarttrainer Andreas Köpke zurück zum DFB. Jürgen Klinsmann probiert alles, damit er bis Saisonende bleiben darf.

Jürgen Klinsmann sagte nicht mehr als notwendig, und es war an seinem Gesicht abzulesen, dass daran auch eine Nachfrage nichts ändern würde. Der neue Trainer von Hertha BSC war gefragt worden, ob es eine Überlegung sei, Zsolt Petry in sein Team zurückzuholen, wenn die Zusammenarbeit mit Torwarttrainer Andreas Köpke vereinbarungsgemäß mit der Winterpause in der Fußball-Bundesliga ende. „Nee, ist keine Überlegung“, antwortete Klinsmann.

Zsolt Petry ist weiterhin bei den Berlinern angestellt, und das soll, so die Aussage von Manager Michael Preetz bei Klinsmanns Amtsantritt, auch so bleiben.  Ein Comeback bei den Profis wird es für den Ungarn, den Pal Dardai im Sommer 2015 zu Hertha BSC geholt hat, aber wohl nicht geben. Ob dabei persönliche Befindlichkeiten eine Rolle spielen, ist nur Spekulation.

Bis zum Sommer hat Petry auch Klinsmanns Sohn Jonathan trainiert, der in zwei Jahren bei Hertha allerdings lediglich einmal für die Profis spielen durfte. Im Frühjahr 2018 äußerte sich Petry alles andere als wohlwollend über die Entwicklung von Klinsmann junior. Letztlich hat ihm die Geschichte Recht gegeben. Für St. Gallen, seinen neuen Verein, kommt Jonathan Klinsmann bisher auf gerade mal zwei Einsätze im Pokal – und eine Rote Karte.

Nach jetzigem Stand müssen sich Herthas Torhüter also mit Beginn des neuen Jahres auf einen neuen Trainer einstellen. Andreas Köpke, Torwarttrainer der Nationalmannschaft, ist nur bis zum Jahresende vom Deutschen Fußball-Bund für die Tätigkeit in Berlin abgestellt. „Wir gehen davon aus, dass er im Januar wieder beim DFB ist, das war so abgesprochen“, sagt Klinsmann. Und natürlich gebe es bereits einen Plan B: „Wir arbeiten an einer Lösung für die Zeit ab dem 1. Januar.“

"Wir probieren alles", sagt Klinsmann

Sein Wunsch wäre, dass Köpke bis zum Ende seiner eigenen Amtszeit bei Hertha bleibt. Vollkommen abgefunden hat er sich mit dessen Abschied am Jahresende ganz sicher noch nicht. Klinsmann hat bekanntermaßen gute Beziehungen zur sportlichen Führung der Nationalmannschaft. Sowohl Bundestrainer Joachim Löw als auch Manager Bierhoff hat er einst zum DFB geholt. „Wir probieren alles“, sagt Herthas Trainer, dem es wichtig ist, Mitarbeiter um sich zu haben, denen er voll und ganz vertraut. So war es auch als Bundestrainer, als Klinsmann nach wenigen Monaten im Amt Torwarttrainer Sepp Maier durch eben Köpke ersetzte.

Nur auf den ersten Blick scheinen die Aussichten gar nicht so schlecht, Köpkes Ausleihe noch einmal um ein halbes Jahr zu verlängern. Schließlich steht bis zum Saisonende lediglich ein Doppelspieltag für die Nationalmannschaft (Ende März in Spanien und gegen Italien) an. Aber Klinsmann ahnt, dass diese Argumentation beim DFB wohl nicht verfangen wird. Nach dem Jahreswechsel gehe für Bundestrainer Löw und sein Team die heiße Phase der Vorbereitung auf die Europameisterschaft im Sommer los, sagt er selbst.

„Es ist ja nicht so, dass sie nur bei den Länderspielen zusammenkommen“, erklärt Klinsmann. „Die sind ja ständig unterwegs. Sie müssen die Gegner analysieren in Richtung Europameisterschaft. Da kommt auf den Andy unglaublich viel Arbeit zu. Das ist mir auch bewusst.“

Jarstein kehrt gegen Freiburg ins Tor zurück

Herthas Trainer freut sich, dass er seinen Wunschkandidaten für den Posten überhaupt bekommen hat. „Es ist super, dass sie ihn für die paar Wochen abgestellt haben“, sagt er. „Es ist klasse, dass er hier ist.“ Und selbst, wenn es keine Verlängerung geben sollte: „Wir werden mit ihm im Austausch bleiben. Seine Eindrücke sind einfach wichtig für uns.“

Über eine Frage muss Klinsmann in dieser Woche nicht ernsthaft mit dem Fachausschuss Torhüter diskutieren: darüber, wer am Samstag, im Heimspiel gegen den SC Freiburg, im Tor stehen wird. Obwohl Thomas Kraft den rotgesperrten Rune Jarstein zweimal adäquat vertreten hat, wird der Norweger ins Tor zurückkehren. Jarstein habe diese Position schon seit Jahren, sagt Jürgen Klinsmann. „Wir wollen nicht zu viel über den Haufen schmeißen.“

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