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Roger Federer wird nach seinem letzten Match als Profi beim Laver Cup 2022 in London gefeiert.

© Foto: dpa/Kin Cheung

Laver Cup mit Zverev, Alcaraz und Medwedew: Diese Tennisstars kommen im September nach Berlin

Die siebte Auflage des Laver Cups findet vom 20. bis 22. September in der Berliner Großarena statt. Dabei ist Starpower garantiert. Und vielleicht fließt auch diesmal wieder die eine oder andere Träne zum Abschied.

Seine Tränen gingen um die Welt. Im September 2022 bestritt Roger Federer sein letztes offizielles Tennismatch beim Laver Cup in London. Danach brachen alle Dämme beim Superstar, seinen Kollegen, Gegnern und den Fans in der Arena sowie weltweit an den Bildschirmen.

In diesem Jahr kommt der Laver Cup nach Berlin. Vom 20. bis 22. September 2024 findet der Teamwettbewerb in der Uber-Arena (aktuell noch Mercedes-Benz-Arena) statt. Roger Federer wird dann wieder dabei sein, nicht mehr als Spieler, aber dafür als Repräsentant eines Events, das er selbst mit geschaffen hat. Große Abschiede wird es aber definitiv wieder geben, denn Björn Borg (Europa) und John McEnroe (Weltauswahl) sind zum letzten Mal als Kapitäne im Einsatz.

2017 feierte der Laver Cup seine Premiere in Prag. Es war ein Happening der Tennis-Superstars. Federer spielte erstmals Doppel mit Rafael Nadal, die Mannschaften wurden angeführt von den Legenden Borg und McEnroe. Und mittendrin war der Namensgeber Rod Laver, für den australischen Ausnahmespieler hatte Roger Federer immer ein besonderes Faible.

Steve Zacks, CEO des Laver Cups, hier mit der Siegertrophäe.
Steve Zacks, CEO des Laver Cups, hier mit der Siegertrophäe.

© Laver Cup

Steve Zacks, CEO des Laver Cups, erinnert sich noch gut an die erste Austragung vor sieben Jahren. Und daran, dass es damals auch eine andere Stadt gegeben hat, die in der engeren Auswahl stand, den Premieren-Wettbewerb zu veranstalten: „Berlin war seinerzeit auf der Liste der potenziellen Gastgeber. Aber damals wurde rund um die Großarena erst noch viel entwickelt – Restaurants, die Music Hall zum Beispiel.“

Außerdem wäre die Tennisgroßveranstaltung mit dem Marathon-Wochenende zusammengefallen, so fiel die Entscheidung letztlich für Prag. Aber, so Zacks, „Berlin war immer ein Ort, wo wir den Laver Cup durchführen wollten.“

Berlin war immer ein Ort, wo wir den Laver Cup durchführen wollten.

Steve Zacks, CEO des Laver Cups

Nun ist so weit und auch wenn es noch eine paar Monate sind, bis die Veranstaltung tatsächlich beginnt, laufen die Vorbereitungen doch bereits auf Hochtouren. Sogar die ersten Spieler sind nominiert. Europas Kapitän Björn Borg hat sich bereits auf drei Profis für seine Mannschaft festgelegt. Wimbledonsieger Carlos Alcaraz wird sein Debüt im Laver Cup geben, Daniil Medwedew zum zweiten Mal dabei sein und natürlich fehlt auch Alexander Zverev in seinem Heimatland nicht.

Alexander Zverev ist Europas Erfolgsgarant.
Alexander Zverev ist Europas Erfolgsgarant.

© dpa/Salvatore Di Nolfi

„Er hat an den ersten vier Laver Cups teilgenommen, die Europa allesamt gewonnen hat und dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Zverev hat die meisten Punkte für Europa überhaupt geholt und die meisten Einzel gewonnen“, lobt Zacks den Deutschen. In den beiden Jahren, in denen Zverev nicht für Europa im Einsatz war, gewann Team Welt den Pokal. War Zverev in Prag noch ein Talent, ist er jetzt bereits eine Art Anführer in Europas Mannschaft, so jedenfalls sieht es Steve Zacks.

Durchaus überraschend ist die Nominierung von Daniil Medwedew. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine dürfen Sportler aus Russland nicht an internationalen Mannschaftswettbewerben teilnehmen, aber, so stellt Zacks klar: „Beim Laver Cup repräsentiert er nicht sein Land, sondern eine Auswahl Europas. Und da der Laver Cup zur ATP-Tour gehört, auf der auch Medwedew spielt, darf er hier auch mitmachen.“ Es dürfte in jedem Falle ein interessanter Auftritt des Russen in Berlin werden.

Drei weitere Spieler wird Borg Anfang Juni nach den French Open nominieren. Als Kapitän hat er drei Wild Cards zur Verfügung, die anderen drei Spieler des Teams werden anhand der Weltranglistenposition ermittelt. Gut möglich also, dass auch Novak Djokovic oder Australian-Open-Champion Jannik Sinner in Berlin für Europa dabei sind. Noch unklar ist, wer in der Weltauswahl spielt. John McEnroe lässt sich für gewöhnlich etwas mehr Zeit für seine Entscheidungen, auch für ihn gilt der Stichtag nach dem Turnier in Roland Garros.

Wer auch immer im September in der Uber Arena auf dem einzigartigen, schwarzen Hartplatz aufschlagen wird, die Starpower ist in jedem Falle immens. Gespielt wird dabei über drei Tage mit insgesamt fünf Sessions, für die es separate Ticketpakete geben wird. Ein Multisession-Ticket für weniger als 300 Euro kann bereits ab dem 16. Februar käuflich erworben werden. Dazu wird die neben der Großarena stehende Music Hall einen Trainingsplatz beherbergen, auf dem große und kleine Fans den Stars zuschauen können.

Die Punktwertung garantiert Spannung bis zum Schluss

Die Zuschauerkapazität wird dabei etwas geringer sein als beispielsweise bei den Heimspielen der Eisbären Berlin, wo maximal 14.200 Fans dabei sein können. Die genaue Anzahl der verfügbaren Plätze wird noch bekannt gegeben, es dürfte letztlich Platz für 10.000 bis 13.000 Besucher geben.

Die Entscheidung über den Sieger im Laver Cup 2024 fällt dabei definitiv am Sonntag, die spezielle Punkteregelung macht es möglich. So wird am Freitag in Einzeln und Doppel immer pro Sieg ein Zähler vergeben, am Samstag sind es dann zwei und am Sonntag drei. Spannung bis zum Schluss ist damit vorprogrammiert. Alle Matches gehen über zwei Sätze, steht es 1:1, entscheidet ein Match-Tiebreak.

Björn Borg (l.) und John McEnroe werden in Berlin letztmals als Kapitäne ihrer jeweiligen Teams fungieren.
Björn Borg (l.) und John McEnroe werden in Berlin letztmals als Kapitäne ihrer jeweiligen Teams fungieren.

© Laver Cup

Auch deswegen gab es anfangs durchaus Kritik am Laver Cup. Er wäre mehr Show als Sport, hieß es. Wahr ist: Ganz so prestigeträchtig wie der Ryder Cup im Golf, der als eine Art Vorbild für die Tennisveranstaltung gilt, ist der Laver Cup noch nicht. Aber er kommt bei Spielern und Fans gleichermaßen gut an. Im Team mit den größten Rivalen zusammenzuspielen, ist eine Abwechslung auch für die ganz großen Stars.

In London vor zwei Jahren hatten die großen Vier des Tennis der vergangenen zwei Jahrzehnte ihren ersten und letzten Auftritt zusammen: Federer, Djokovic, Andy Murray und Nadal. Der Spanier wäre mit Sicherheit ein heißer Kandidat auf einen tränenreichen Abschied in Berlin, hatte er doch das Ende seiner Karriere womöglich für das Jahresende in Aussicht gestellt. Es würde den Laver Cup wieder ein Stückchen legendärer machen.

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