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Nationalmannschaft: Lehmann als Tschechen-Kenner

Jens Lehmann hat schon mit Koller und Rosicky zusammengespielt und kennt Baros und Cech aus der Premier League. Der Nationaltorwart soll Jogi Löw noch ein paar Tipps geben. Die sportliche Zukunft der deutschen Nummer eins bleibt weiter ungewiss.

Frankfurt/Main - Jens Lehmann ist vor dem Länderspiel-Hit in Prag als Tschechien-Kenner gefragt, die Entscheidung über seine eigene sportliche Zukunft lässt die Nummer eins der deutschen Nationalelf dagegen weiterhin unbeantwortet. "Dazu werde ich mich nicht äußern, es tut mir leid. Ich habe sicherlich eine Situation, in der ich irgendwann mal eine Entscheidung treffen muss", sagte Lehmann zu seinen möglichen Plänen für die kommende EM-Saison. Noch aber sei der "konkrete Zeitpunkt" für die Wahl oder gar die Bekanntgabe eines zukünftigen Arbeitgebers nicht gefallen.

Zuletzt war heftig über eine Rückkehr des Nationaltorhüters in die Bundesliga spekuliert worden, "jede Woche kommt ein anderer Verein dazu", meinte Lehmann. Persönliche Kontakte zu Hertha BSC hatte der 37-Jährige, dessen Vertrag beim FC Arsenal im Sommer ausläuft, allerdings bereits dementiert: "Ich habe mit niemandem von Berlin gesprochen." Aufklärung über seine Situation wollte er auch im Kreis der Nationalmannschaft nicht geben. "Ich hatte mit Jens ein kurzes Gespräch, aber nicht über seine Situation bei Arsenal oder mögliche Gespräche mit einem anderen Verein", berichtete Joachim Löw.

Löw an Lehmanns Zukunft interessiert

Der Bundestrainer möchte in dieser Woche vor allem Lehmanns Intimkenntnisse über die Schlüsselspieler des Gegners nutzen. Mit Stürmer Jan Koller spielte der Torwart einst bei Borussia Dortmund zusammen, Regisseur Tomas Rosicky ist sein aktueller Kollege in London. Und auch seinen Gegenüber Petr Cech (FC Chelsea), der in Prag zum 50. Mal das Tor der tschechischen Nationalmannschaft hüten soll, sowie den Ex-Liverpooler Milan Baros kennt Lehmann bestens aus der Premier League. Löw will sich bei seinem Keeper noch einmal über die Besonderheiten der Tschechen-Stars erkundigen, auch "wenn wir fast alle Informationen schon haben".

Informationen möchte Löw auch gern über Lehmanns persönliche Pläne. "Vielleicht nach dem Spiel in Prag, aber nicht davor", will er nochmals ein Gespräch suchen. Denn der Bundestrainer möchte sicher gehen, dass seine Nummer eins, mit der er fest bis zur EM-Endrunde 2008 in Österreich und der Schweiz plant, auch in der neuen Saison regelmäßig spielt. Bei Arsenal habe Lehmann Spielpraxis auf hohem Niveau, aber Löw könnte sich auch freuen, wenn der Keeper in die Bundesliga zurück kehren würde: "Er wäre mit seiner Erfahrung für jeden Verein in Deutschland eine Bereicherung."

Arsenal vor Umbruch

Lehmann wird seine Entscheidung wohl auch von der Personalpolitik seines jetzigen Clubs abhängig machen. "Jeder weiß, dass ich mich bei Arsenal wohl fühle", sagte der 43-malige Nationalspieler. "Allerdings gibt es noch ein paar andere Sachen, die zu berücksichtigen sind", schränkte er ein. Die Londoner wollen ihrem aktuellen Stammtorwart nur einen neuen Ein-Jahres-Kontrakt anbieten, vielleicht kommt auch neue Konkurrenz.

Veränderungen im Team sind nach der Meisterschaft 2004, dem FA-Cupsieg 2005 und dem Champions-League-Finale 2006 wohl unausweichlich, denn in der aktuellen Saison bleibt der FC Arsenal mit 20 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Manchester United, dem Aus in der Champions League und im nationalen Pokal hinter den Erwartungen der Fans weit zurück. (Von Jens Mende und Klaus Bergmann, dpa)

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