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Miroslav Klose.

© Reuters

Update

Löw plagen Personalsorgen: Nationalelf: Klose verletzt, Özil und Mertesacker erkrankt

In den Länderspielen gegen Italien und England droht der Ausfall eines Trios: Miroslav Klose reiste verletzt zur Nationalmannschaft an, die an Grippe erkrankten Arsenal-Profis Mertesacker und Özil blieben gleich in London.

Joachim Löw checkte mit als Erster im Teamhotel ein, seinen von Geburtstagskind Philipp Lahm (30) angeführten Spielern konnte er zur Begrüßung ausnahmsweise nur die linke Hand reichen. Auch der Bundestrainer ist leicht verletzt nach München angereist, beim Hallenfußball daheim in Freiburg hatte sich der 53-Jährige den kleinen Finger der rechten Hand ausgekugelt. Der Bank-Einsatz von Löw am Freitag in seinem 100. Länderspiel als Bundestrainer in Mailand gegen Italien und vier Tage später in England ist wegen der kleinen Blessur aber selbstredend nicht gefährdet. „Keineswegs - von solchen Dingen würde ich mich nicht abhalten lassen“, bemerkte der Jubilar.

Eine Entwarnung hätte Löw auch gerne bei Torjäger Miroslav Klose, Abwehrchef Per Mertesacker und Spielmacher Mesut Özil verkündet, aber bei diesen drei Patienten steht die Teilnahme am Klassiker-Doppelpack mehr oder weniger stark infrage. Das an Grippe erkrankte Arsenal-Duo Mertesacker und Özil musste vorerst in seiner Wahlheimat London bleiben und dort das Bett hüten. „Von Arztseite hieß es, es wäre schlecht, wenn sie fliegen müssen“, berichtete Löw, der telefonischen Kontakt mit seinen beiden Stammkräften hält.

Praktischerweise findet immerhin die Partie gegen England am Dienstag kommender Woche im Wembleystadion statt. Und zumindest bis zum „Heimspiel“ von Özil und Mertesacker in London sollte genügend Genesungszeit verbleiben. Mertesacker hatte schon Sonntag beim 0:1 von Arsenal in der Premier League bei Manchester United pausieren müssen. Özil spielte 90 Minuten durch, aber ohne Akzente zu setzen.

Torjäger Klose reiste immerhin nach München an. Er tat das aber mit einer sichtbar schmerzenden rechten Schulter, die er sich beim 1:1 mit Lazio Rom am Sonntag gegen den FC Parma ausgekugelt hatte. Ob er beim Team bleibe, werde sich nach den Untersuchungen der DFB-Ärzte „klären“, klärte Klose selbst auf. Es klang skeptisch. Der Routinier hatte bereits die letzten WM-Qualifikationsspiele im Oktober wegen einer Fußverletzung verpasst. In Italien wurde am Montag bereits über einen weiteren Ausfallzeitraum von bis zu drei Wochen spekuliert.

Löw muss in den letzten Länderspielen des Jahres ohnehin schon auf viel Prominenz verzichten. Bastian Schweinsteiger muss erneut am rechten Fuß operiert werden. Unverändert fehlen zudem die schon länger verletzten Mario Gomez, Lukas Podolski und Ilkay Gündogan. Gomez zum Beispiel war aber kurz angereist, um am Montagnachmittag an Werbeaufnahmen des DFB für die Weltmeisterschaft teilzunehmen.

Ein halbes Jahr vor dem Start in die Brasilien-Mission seien die zahlreichen Verletzungen wichtiger Akteure noch nicht „bedenklich“, beschwichtigte Teammanager Oliver Bierhoff bei einem dienstlichen Termin in Sinsheim: „Wichtig ist, dass die Spieler Richtung WM im Spielrhythmus anreisen.“ Gegen die möglichen WM-Rivalen Italien und England wäre ein Ausfall von Topkräften wie Klose, Mertesacker oder Özil aber schmerzhaft. „Natürlich sind das zwei wichtige Spiele zum Ende des Jahres, das wir ja gut abschließen wollen“, verdeutlichte Bierhoff.

Kapitän Lahm, der am Montag 30 wurde, erwartet Fingerzeige gegen zwei mögliche WM-Kontrahenten. „Das sind Toptestspiele, zwei klasse Gegner, das sind gute Tests für uns“, sagte der 103-malige Nationalspieler, der am 13. Juli 2014 nach dem Finale in Rio endlich die WM-Trophäe in Händen halten möchte.

Bierhoff würde die WM-Mission aber nicht nur im Falle des angestrebten Titelgewinns als gelungen bewerten. „Für mich wäre es ein Erfolg, wenn wir wie bei den vergangenen vier Turnieren unter den besten vier wären“, sagte der Manager in einem „Kicker“-Interview (Montag). Als „Minimalziel“ nannte der 45-Jährige das Viertelfinale, das in der öffentlichen Wahrnehmung aber wohl schon als Misserfolg bewertet würde. Zunächst aber soll gegen Angstgegner Italien und danach beim Jahresfinale in England die WM-Vorfreude geschürt werden. (dpa)

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