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London-Marathon: Chunxiu läuft Jahresweltbestzeit

Eine Chinesin hat beim hochklassigsten Marathon des Jahres den männlichen Stars die Show gestohlen und gut zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in Peking ein Zeichen gesetzt.

London - Die 28-jährige Chunxiu Zhou sorgte mit ihrem Sieg in London in der Jahresweltbestzeit von 2:20:38 Stunden für das beste Resultat des Tages. Schnellster Läufer unter 35.500 Startern war bei Temperaturen von bis zu 25 Grad der Kenianer Martin Lel, der nach 42,195 Kilometern in 2:07:41 Minuten gewann. Mitfavorit Haile Gebrselassie gab wegen Seitenstechens nach 30 Kilometern auf.

Weder in der britischen Hauptstadt noch bei einem der anderen großen vier Läufe der World Marathon Majors (WMM) in Boston, Berlin, Chicago, New York hatte es zuvor einen chinesischen Sieg gegeben. Chunxiu Zhou, die WM-Fünfte von 2005 und Siegerin der Asien-Spiele, verdiente sich neben der Siegprämie von 55.000 Dollar (etwa 40.480 Euro) weitere 50.000 Dollar an Zeitprämien. Lel hatte bereits vor zwei Jahren an der Themse triumphiert und war 2006 Zweiter. Er bekam 80.000 Dollar.

Lange Zeit hatte im Rennen der Frauen Cross-Weltmeisterin Lornah Kiplagat (Niederlande) für das Tempo gesorgt. Bei der Halbmarathonmarke führte die gebürtige Kenianerin eine fünfköpfige Spitzengruppe an, in der auch die spätere zweitplatzierte Gete Wami (Äthiopien/2:21:45) rannte. Doch als Chunxiu Zhou schließlich bei Kilometer 38 das Tempo forcierte, konnte keine andere mehr mithalten. "Es war mein erster Start bei einem westlichen City-Marathon ich war nicht nervös", sagte Chunxiu Zhou im Ziel.

Gebrselassie musste wieder passen

Bei den Männern platzte das erwartete Duell zwischen Gebrselassie und seinem Dauerrivalen Paul Tergat erneut. Im vergangenen Jahr hatte der Weltrekordler aus Kenia auf Grund einer Wadenzerrung nicht antreten können. Dieses Mal wurde er in 2:08:05 Sechster und Gebrselassie stieg aus. "Ich hatte so starke Seitenstiche, dass ich nicht richtig atmen konnte. Irgendetwas lief schief, ich kann nicht sagen warum", erklärte er. "Die Hitze war nicht das Problem", fügte der kleine Äthiopier hinzu, der im September 2006 in Berlin bei ähnlichen Temperaturen in 2:05:56 Stunden seine persönliche Bestzeit gelaufen war.

"Es war von der Besetzung her das hochklassigste Rennen, in dem ich jemals gelaufen bin. Deswegen ist dieser Sieg für mich noch wertvoller als der vor zwei Jahren", erklärte der 28-jährige Lel. In einem spannenden Schlussspurt verwies der Kenianer in der drittschnellsten Zeit des Jahres den Debütanten Abderrahim Goumri (Marokko/2:07:44) auf Rang zwei. Weitere drei Sekunden zurück war Vorjahressieger Felix Limo (Kenia).

(Von Tomas York, dpa)

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