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Mats Hummels spielt für den FC Bayern und wurde 2014 Weltmeister.

© dpa

Mats Hummels zur Fußball-WM 2018: „Die Kunst wird sein, geduldig zu bleiben“

Verteidiger Mats Hummels wird im Spiel gegen Schweden wohl ausfallen. Trotzdem spricht er über die Kritik an seiner Leistung und die Aussprache des Teams.

Herr Hummels, warum wird es gegen Schweden besser laufen als gegen Mexiko?
Weil wir besser spielen werden als gegen Mexiko. Weil wir sowohl die mannschaftlichen als auch individuellen Fehler hoffentlich größtenteils oder komplett abstellen. Ich bin da sehr zuversichtlich, weil wir spätestens jetzt wissen, woran es liegt. Es sind zwei, drei einfache Sachen, die uns deutlich stabiler machen werden.

Können Sie die benennen?
Nein.

Warum nicht?
Ich habe keine Lust, für harmlose Sachen wieder so in die Kritik zu geraten.

Waren Sie überrascht von den Ausmaßen?
Was soll man sagen? Bei manchen wird es als was Positives gesehen, wenn sie Versäumnisse klar ansprechen, bei anderen als was eher Negatives. Da machen die Medien doch teilweise große Unterschiede. Deswegen kommt es für mich nicht überraschend. Es ging mir um inhaltliche Dinge, aber es wurde so getan, als hätte ich irgendwelche Leute beleidigt.

Auch die anderen Spieler sind kritisch mit sich umgegangen: Wie haben Sie die Mannschaftssitzung erlebt?

Wir hatten alle schon Phasen, wo es nicht so gelaufen ist. Da werden die Dinge auf den Tisch gebracht, die nicht funktionieren. Das haben wir getan. Wir haben die Sachen klar benannt, die wir verbessern müssen. Deshalb habe ich ein gutes Gefühl, dass auch das Trainerteam an den richtigen Schrauben dreht und schon gedreht hat. Das ist keine Garantie, dass gleich alles klappt, aber die groben Fehler sollten wir als Mannschaft so verhindern.

Welche sind das?

Wir dürfen uns nicht von der Situation verleiten lassen, auch wenn es manchmal verlockend ist, mit nach vorne zu gehen. Die Kunst gegen Schweden wird sein, von Anfang an Druck zu machen und trotzdem geduldig zu bleiben.

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Das Problem ist: Ähnliche Fehler wie gegen Mexiko hat die Mannschaft auch schon in den Testspielen gegen Österreich und vor allem Saudi-Arabien gemacht.
Das stimmt. Aber es waren eben Testspiele. Nach dem Saudi-Arabien-Spiel hatten wir das Gefühl: Wenn die WM losgeht, werden wir das schon besser machen. Jetzt wissen wir: So ein Spiel dürfen wir uns nicht noch mal erlauben. Eine WM ist nur alle vier Jahre. So ein Ereignis will man sich nicht vermasseln lassen – durch die eigene Schuld.

Was müssen die Führungsspieler in der jetzigen Situation leisten?
Ansprechen, was wir verbessern müssen. Und wenn es auf den Platz geht, ihre Aufgabe erfüllen, vorangehen und Verantwortung übernehmen, gerade wenn es schwierig wird. Das war noch nie eine Schwäche dieser Mannschaft, weil wir doch recht viele von diesen Persönlichkeiten haben. Gegen Mexiko hat es nicht so funktioniert. Da hätte es viel früher eine interne Kommunikation geben müssen, dass wir auf dem Platz etwas ändern.

Könnte es sein, dass Joachim Löw gegen Schweden mit einer Dreierkette verteidigen lässt?
Eine Option ist es auf jeden Fall. Aber ob gegen Schweden eine sehr defensive Mannschaft das Richtige ist, weiß ich nicht. Wichtig ist sowieso, dass man das, was man spielt, schlau und gewissenhaft ausführt.

Sie erwarten die Schweden also als Defensivbollwerk?
Ich glaube schon. Es kann natürlich sein, dass sie etwas komplett anderes spielen. Aber so wie sie in der Vergangenheit aufgetreten sind und wie sie sich in den Play-offs gegen Italien durchgesetzt haben, dürfte es eher in diese Richtung gehen. Ein 0:0 käme den Schweden, glaube ich, schon sehr recht.

Aufgezeichnet von Stefan Hermanns und Michael Rosentritt.

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