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So sehen Sieger aus: Am Finaltag der Amateure setzt sich der Regionalligist knapp mit 2:1 (0:0) durch.

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2:1 gegen den Berliner AK: Der BFC Dynamo gewinnt erneut den Landespokal

Im Finale des Berliner Pokals setzt sich wieder einmal Dynamo durch. In der nächsten Saison dürfen sie in der ersten Runde im DFB-Pokal antreten.

Der Sieger des Berliner Pokals heißt wieder mal BFC Dynamo. Am Finaltag der Amateure setzte sich der Fußball-Regionalligist knapp mit 2:1 (0:0) gegen Ligakonkurrent Berliner AK durch. Am Ende gewann damit nicht unbedingt die fleißigere, aber definitiv die reifere Mannschaft das umkämpfte Pokalfinale. Der BFC siegte bereits zum sechsten Mal seit 2011.

Beide Mannschaften standen eher überraschend im Endspiel. Im Halbfinale hatte der BFC den kommenden Drittligisten Viktoria 89 geschlagen und der BAK gewann bei Titelverteidiger VSG Altglienicke.

Gut 20 Minuten waren gespielt, als sich die vielen BFC-Fans vor dem Mommsenstadion laut bemerkbar machten. Damit zog auch das ohne Zuschauer im Stadion ausgetragene Spiel an. Von Anfang an betrieb der BAK mehr Aufwand, aber der Ertrag stimmte nicht. Die Mannschaft von Trainer André Meyer kombinierte sich häufig bis vor den Sechzehner, herein kamen sie nur selten. Klappte es doch, waren die Abschlüsse ungefährlich.

Noch vor der Pause geriet der BAK durch einen unnötigen Platzverweis von Ugur Tezel in Unterzahl. Wie schon in der Runde zuvor konnte sich Dynamo auf seine Standards verlassen. Wieder war es Kapitän Andreas Pollasch, der das Team kurz nach dem Seitenwechsel mit einem Kopfball in Führung brachte. Kurz darauf musste Pollasch verletzt ausgewechselt werden.

Mit Führung und Überzahl im Rücken konzentrierte sich der BFC im zweiten Durchgang noch stärker auf die sichere Verteidigung. Dabei war sich Dynamo auch nicht zu schade, hier mal das Spiel stark zu verlangsamen oder dort auf Nummer sicher zu gehen und den Ball einfach ins Aus zu schlagen.

Entscheidung in der 88. Minute

Die Entscheidung gab es in der 88. Minute: Der BAK warf noch einmal alles nach vorne und lief in einen Konter, den Torjäger Matthias Steinborn vollendete. Als die vierminütige Nachspielzeit angezeigt wurde, kam Meyers Team zwar durch einen von Nader El-Jindaoui verwandelten Elfmeter heran, kurz darauf war aber Schluss im Mommsenstadion.

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„Das Spiel zu verlieren ist brutal. Du bekommst einen Schlag nach dem anderen. Kurz vor der Pause den Platzverweis, direkt danach den Rückstand“, sagte BAK-Trainer Meyer. „Heute ging es aber nicht darum, die bessere Mannschaft zu sein, sondern darum, zu gewinnen. Und das haben wir nicht geschafft.“ Meyer konnte seiner Mannschaft kaum einen Vorwurf machen, der BFC war am Ende einfach abgeklärter.

„Keiner hat einen Pfennig auf uns gesetzt, das macht es umso geiler“ sagte Steinborn, der durch sein 2:0 mit nun 71 Treffern der beste BFC-Torschütze seit der Wende ist. Er löste Danny Kukulies an der Spitze ab.

Wunschgegner BVB

Über einen möglichen Wunschgegner in der ersten Runde des DFB-Pokals habe er sich noch keine Gedanken gemacht, sagte Steinborn. Anders sah die Sache bei Kapitän Pollasch aus, der aus der Nähe von Dortmund kommt und sich den BVB wünscht. „Einer der Berliner Vereine wäre aber auch okay“, sagte Pollasch.

Einen kleinen Haken gibt es aber beim Thema DFB-Pokal noch für den BFC Dynamo. Oberligist Blau-Weiß 90 war am Donnerstag mit einem Einspruch gegen den wegen der Coronavirus-Pandemie geänderten Spielmodus – nur die Regionalligisten durften den Sieger ausspielen – vor dem Sportgericht des Berliner Fußball-Verbandes gescheitert. Nun will Blau-Weiß aber eine Etage höher vor das Verbandsgericht ziehen.

Luca Füllgraf

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