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Eine von vielen. Julija Jefimowa ist eine der Schwimmerinnen, gegen die die "Times" schwere Vorwürfe erhebt - genau wie gegen viele ihrer Landsleute.

© dpa

Neue Doping-Vorwürfe gegen russische Schwimmer: Grundreinigung nur unter Druck

Nach den Enthüllungen gegen Russlands Schwimmer muss sich das Internationale Olympische Komitee ernsthaft Gedanken darüber machen, alle russischen Athleten von den Spielen in Rio auszuschließen. Ein Kommentar.

Vertuschte Dopingtests, eingeschüchterte Zeugen, skrupellose Sportmediziner: All das kennt man von den Enthüllungen rund um die russische Leichtathletik. Nun hat die Londoner „Times“ umfangreich im russischen Schwimmen recherchiert – und ebenfalls eine „organisierte Dopingkultur“ gefunden, wie die englische Zeitung schreibt. Der Bericht zeigt: Der gesamte Sport Russlands – und nicht nur einzelne Disziplinen – hat ein Dopingproblem. Und der Leichtathletik-Weltverband IAAF ist nicht die einzige Organisation, die über die Suspendierung russischer Athleten nachdenken muss.

Denn Doping, so viel steht nun fest, hat seit langem System in Russland. Zuletzt waren auch russische Eisschnellläufer, Ringer und Biathleten sowie Tennisprofi Maria Scharapowa positiv getestet worden. Im Schwimmen ist Russland laut „Times“ mit 40 Fällen das Land mit den meisten Dopingsündern im vergangenen Jahrzehnt. Auch der Schwimm-Weltverband Fina muss sich in dieser Hinsicht einige Fragen gefallen lassen. Russlands Leichtathleten droht sogar der Ausschluss von den Olympischen Spielen in Rio – den unbedingten Willen zu einer Grundreinigung hat der russische Sport bislang aber vermissen lassen.

Dafür ist die Zeit nun endgültig gekommen – oder das Internationale Olympische Komitee muss sich ernsthaft Gedanken machen, ob es nicht alle russischen Athleten von den Spielen in Rio ausschließt. Das wäre ein wirklich schwerer Schlag für den russischen Sport. Und die vielleicht einzige Maßnahme, die zu einem wirklichen Umdenken führen könnte. Seite 19

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