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Kommentar: Pannen in der Leichtathletik: Da hilft nur ein neuer Anlauf

Schon wieder muss ein Athlet um seine WM-Teilnahme bangen, weil Funktionäre etwas versäumt haben. Doch Friedhard Teuffel findet, dass es zur Genauigkeit in der Leichtathletik keine Alternative gibt.

Von der Leichtathletik wird ja viel verlangt. Spannend soll sie sein, spektakulär und so sauber wie möglich. Etwas vergessen? Ach ja, sie muss genau sein. Es scheint, als würde das gerade in der sonst so gründlichen deutschen Leichtathletik nicht mehr so viel gelten. Erst vergaß der Verband, einen Wettkampf anzumelden, was die Geherin Sabine Krantz erst auf einem Umweg die WM-Qualifikation brachte. Jetzt stellt sich heraus, dass bei einem Stabhochsprung-Meeting in Landau der Anlaufsteg nicht vermessen war, und wieder ein Athlet, Björn Otto, um seine WM-Teilnahme bangen muss.

Die Pflicht zur Genauigkeit kann ziemlich anstrengend sein. Die Leichtathletik wird dadurch überladen mit Regeln und Zahlen. Aber eine Alternative dazu gibt es nicht. Sonst könnte ja in Stadion A der 100-Meter-Lauf schon nach 95 vorbei sein und in Stadion B der Anlauf zur Weitsprunggrube Gefälle haben. Die Vergleichbarkeit wäre dahin. Aufwändiger wird es noch dadurch, dass die Leichtathletik aus dem Stadion hinaus auf öffentliche Plätze strebt – wie eben in Landau.

Björn Otto hilft das nicht weiter. Es ist unwahrscheinlich, dass er einen Vorteil durch einen regelwidrigen Anlauf hatte. Doch es wurde eben nicht überprüft. Fast genauso unwahrscheinlich scheint, dass der internationale Verband ihn aufgrund dieser Leistung starten lässt. Ihm bleibt nur die Chance, es noch einmal zu versuchen. Mit dem Selbstbewusstsein, hoch genug springen zu können.

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