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Meister Adler Mannheim hat sich mit viel teurer Leidenschaft verstärkt.

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Saisonstart in der DEL: Geschäft mit der Leidenschaft

In der DEL haben finanzkräftige Mäzene das Sagen. Für einige von ihnen ist Eishockey Leidenschaft, für die meisten von ihnen Geschäft. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Claus Vetter

Menschen oder auch Firmen werden Spitznamen oder Sünden der Vergangenheit auch in fortschreitendem Alter nicht los. Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) geht am Freitag bereits in ihre 22. Saison und muss damit leben, immer noch Bundesliga genannt zu werden. Das ist historisch gesehen nicht schlimm. Schließlich führte das Eishockey als erste Sportart in Deutschland 1958 eine Bundesliga ein – und lag 1994 wieder vorn. Die DEL war die erste Liga, deren Klubs ihre Profiteams in Kapitalgesellschaften auslagerten. Das machte Sinn, die Liga ist heute wirtschaftlich stabil. Von Berlin, Hamburg über Mannheim bis München haben finanzkräftige Mäzene das Sagen. Für einige von ihnen ist Eishockey Leidenschaft, für die meisten von ihnen Geschäft: Für Leidenschaft gibt der Mensch gerne Geld aus, beim Geschäft nimmt er lieber Geld ein. Welches Modell gewinnt diesmal?

Mit viel teurer Leidenschaft etwa haben sich die Adler Mannheim verstärkt. Andernorts etwa wird am Kader gespart – am meisten in Berlin. Ein wenig in Hamburg, aber bei den Freezers muss das Projekt noch immer ein wenig anschubfinanziert werden von Eigner Philip Anschutz. Unter diesem Motto geht auch ein bekannter österreichischer Brausehersteller in München vor. Dort wurde so kräftig investiert, dass eigentlich nur der Meistertitel Konsequenz sein kann – wenn es nicht Mannheim gäbe. Eines jedenfalls ist logisch – der Klub eines Millionärs wird eher gewinnen als ein Provinzklub Marke Straubing Tigers. Den Niederbayern bleibt nur eine Hoffnung: Das alle Millionäre vor ihnen mit ihren Investitionen daneben liegen. So wie Thomas Sabo. Der Schmuckproduzent versucht schon seit Jahren, die Nürnberg Ice Tigers mit einem Titel zu schmücken. Mit leidenschaftlich viel Geld. Vielleicht gewinnt ja diesmal doch die Leidenschaft, aber auch die ist ein Geschäft in der DEL.

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