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Sebastian Andersson bejubelt mit seinen Mitspielern das erste Tor (und den ersten Punkt) von Union in der Bundesliga.

© Stefan Puchner/dpa

Sebastian Andersson wechselt zum 1. FC Köln: Unsterblich beim 1. FC Union, aber nicht unersetzlich

Er erzielte das erste Bundesliga-Tor für den 1. FC Union, jetzt zieht es Sebastian Andersson nach Köln. Das ist traurig, aber auch kein Drama. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Große Sprüche sind von Sebastian Andersson aus seiner Zeit beim 1. FC Union nicht überliefert. Große Taten auf dem Fußballplatz dagegen schon. Der Schwede hat sich für immer einen Platz in der Vereinschronik gesichert, als er vor gut einem Jahr das erste Bundesliga-Tor in der Geschichte der Köpenicker erzielte.

Nun verlässt der 29-Jährige die Alte Försterei und wechselt zum 1. FC Köln. Und obwohl Andersson in seinen zwei Spielzeiten bei Union jeweils auf zwölf Treffer kam und damit zunächst wesentlich zum Aufstieg und dann auch zum Klassenerhalt beitrug, hält sich der Abschiedsschmerz in Grenzen. Weil Andersson das Klischee vom kühlen Blonden aus dem Norden Europas perfekt bediente.

Stets gab er sich als Profi, für den Fußball in allererster Linie ein Job ist. Als er seinen Vertrag bei Union im Frühjahr verlängerte, tat er dies vor allem um finanzielle Planungssicherheit zu haben. Aus den gleichen Gründen geht er nun nach Köln, sportlich wäre der Wechsel von einem Team, das gegen den Abstieg kämpft, zum anderen auch nicht zu erklären.

Bei Union haben sie mit einem Abgang ihres Stürmers gerechnet, auch wenn sie ihn lieber nach England hätten ziehen lassen. Da sich der Klub spielerisch in seiner zweiten Bundesliga-Saison weiterentwickeln will, muss der Transfer von Andersson nicht unbedingt ein Nachteil sein. Das auf den langen Angreifer zugeschnittene Offensivspiel mit den vielen hohen Bällen wirkte in der Vorsaison zuweilen auch schon mal ein bisschen eindimensional.

[Alle Entwicklungen rund um den 1. FC Union finden Sie bei uns in einem eigenen Blog]

Und ganz umsonst lassen die Köpenicker ihren Top-Torjäger auch nicht gehen. Von sechs Millionen Euro Ablöse ist die Rede, davon ließe sich durchaus ein passabler Ersatz verpflichten. Andererseits hat Union in seinen Reihen auch Stürmer, die mit dem Ball am Fuß gut umgehen können. Für sie ist Anderssons Aufbruch Richtung Köln jetzt eine Chance.

Und obwohl der Unioner Sebastian Andersson nie große Sprüche gemacht hat, so gab ihm Mitspieler Robert Andrich am Dienstag immerhin einen mit auf den Weg: „Er hat echt aus Scheiße öfters auch Gold gemacht.“ Kein Wunder, dass der 1. FC Köln da nicht widerstehen konnte.

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