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Argentinische Fans freuen sich auf Russland.

© picture alliance / dpa

Sexistische Flirttipps von Argentiniens Fußballverband: Weit weg vom modernen Fußball

Warum der Fußball oft noch in der Steinzeit ist: Der Argentinische Fußball-Verband gibt in einem Handbuch Hinweise, wie man bei russischen Frauen während der WM landet. Ein Kommentar.

Von Johannes Nedo

Der Weltmeistertitel allein ist dem Argentinischen Fußball-Verband (AFA) offenbar nicht genug. Nicht nur Lionel Messi und seine kickenden Helferlein sollen im Sommer in Russland triumphieren, sondern auch die nicht kickenden Helferlein aus der Entourage der Nationalmannschaft. Der Plan geht weit über den Fußball hinaus: Die Argentinier sollen die Herzen der russischen Frauen erobern.

Das klingt jetzt etwas seltsam, lieber Leser? Absolut. Doch wie soll es sonst zu erklären sein, was der AFA nun getan hat? Der Verband teilte bei einer Schulung für Journalisten, Funktionäre und Trainer, die zur WM reisen, ein Handbuch über die „Sprache und Kultur Russlands“ aus – mit einem eigenen Kapitel zum Thema: „Was muss ich tun, um eine Chance bei einem russischen Mädchen zu haben?“.

Ein Tipp: Argentinier sollten wählerisch sein

Auf den ersten Blick könnte man die ganze Sache als etwas ulkig abtun. Gar nicht ulkig ist jedoch, welches Frauenbild bei den Flirttipps für die argentinischen Fußballmachos vermittelt wird. Etwa der absolut ernst gemeinte Hinweis: „Weil russische Frauen schön sind, wollen viele Männer nur mit ihnen ins Bett. Vielleicht wollen sie das auch, aber sie sind Menschen und wollen sich auch wichtig und einzigartig fühlen.“ Oder auch: „Es gibt viele schöne Frauen in Russland und nicht alle sind für Dich. Sei wählerisch.“

Der Fußball reklamiert ja gerne für sich, absolut mit der Zeit zu gehen und super modern und integrativ zu sein. Solche Handbücher zeigen allerdings: Oft ist der Fußball noch in der Steinzeit.

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