zum Hauptinhalt
Hat immer viel zu sagen. Markus Söder bei einem Interview.

© Foto: IMAGO/mufkinnphotos/aal.photo

Söder gegen den BVB : Mal sehen, wer am Ende fast zu doof ist

Bayerns Ministerpräsident watscht den BVB ab. Die Dortmunder Konter lassen nicht auf sich warten und sind etwas filigraner. Und warum eigentlich pestet Kai Wegner nicht Richtung Schalke?

Ein Kommentar von Claus Vetter

Das hatte den leidgeplagten Kickern des FC Bayern München noch gefehlt. Modetipps vom Modefachmann Markus Söder. Der bayrische Ministerpräsident riet den zuletzt arg geschurigelten Profis aus seiner Landeshauptstadt nämlich in einigen bunten Blättern zu „weniger Frisur, weniger Fashion, weniger Drumherum“. Und nebenbei watschte der anerkannte Fußballexperte aus - ja ursprünglich aus Franken - auch noch die Bundesligakonkurrenz seiner Bayern im Kampf um den Titel an. Die Dortmunder seien eigentlich „fast zu doof“, um deutscher Meister zu werden.

Logisch, der Söder Markus kann, zum Glück werden jetzt viele Menschen sagen, nur in Bayern gewählt werden. Also fischt er mit seinen Fußballparolen eben dort nach Wahlvolk, unterstellen wir mal. Von 1860 oder den Dortmunder Fanklubs in München hält er womöglich nichts, das sind ja auch Minderheiten in Bayern.

Clever wäre es auf Söders Bayern-Tam-Tam gar nicht zu reagieren, so wie große Hunde das manchmal machen, wenn sie das Bellen kleinerer Hunde ignorieren. Aber das geht eben nicht, wenn die Politik mitkickt. Außerdem ist Söder ja auch kein Kleiner. So denn versprach BVB-Chef Hans-Joachim Watzke nun - logisch via „Bild“ - eine sportliche Antwort seines Teams auf den Meistertipp des fränkischen Ober-Oberbayern zum Saisonende. Wenn der BVB also den Titel holt, wäre der Söder Markus demnach also „fast zu doof“ gewesen, um die Situation richtig in der Bundesliga richtig einzuschätzen.

In diesem Zusammenhang leitete auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik einen etwas feiner ausgeführten Konter ein. Dortmund sei einfach schlau, würde die Bayern in Sicherheit wiegen, die Bundesliga für die Fans spannend halten und dann zuschlagen, versprach der der CDU-Mann. Genauso geschickt also, wie es die Politik bisweilen mit dem wählenden Volk macht.

Die Stammtischparolen in der Männerfußballwelt werden nun mal aus Richtungen abgefeuert, also auch von den Männern aus der Politik. Da können die Bundesligahündchen nur neidisch zuschauen. Es würde ja auch reichlich schräg kommen, wenn Berlins designierter Regierender Kai Wegner nun inmitten Herthas Abstiegskampf in Richtung Gelsenkirchen pesten würde. Zumal er ja selbst bald mit Berlin um den Klassenerhalt spielen wird.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false