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Kein Durchkommen. Berlins Cody Kessel scheitert am gegnerischen Block mit Linus Weber (l.).

© dpa

Spitzenspiel der Volleyball-Bundesliga: BR Volleys verlieren 1:3 gegen Friedrichshafen

Auch im Rückspiel in Berlin können die Volleys ihren Dauerrivalen nicht bezwingen. Friedrichshafen dürfte Platz eins nach der Hauptrunde damit fast sicher sein.

Vierhundert Personen unterstützten die BR Volleys am Mittwochabend beim Duell der Giganten. Natürlich nicht vor Ort, schließlich sind Zuschauende seit der Pandemie nicht zugelassen. Dafür in Form von individualisierten Pappaufstellern, die sich am Spielfeldrand zu einem orangenen Block formten und den Berlinern beim Spiel gegen VfB Friedrichshafen den Rücken stärkten.

So fanden sich in den sonst leeren Zuschauerrängen dieses Mal die Gesichter von langjährigen Fans, ehemaligen Volleyballspielern und sogar prominenten Persönlichkeiten wie dem SPD-Politiker Kevin Kühnert.

Auf das Heimspiel gegen den Tabellenersten Friedrichshafen hatten die BR Volleys lange hingefiebert. Der Dauerrivale vom Bodensee kam mit der Empfehlung von zwölf Siegen in Folge nach Berlin und liege folglich in der Bundesliga auf Tabellenplatz eins. Beim Hinspiel im November unterlagen die Berliner mit 0:3, was nicht zuletzt der damaligen Verletztensituation geschuldet war. 

Diesmal waren Zuspieler Sergej Grankin, Samuel Tuia und Benjamin Patch wieder einsatzfähig waren und doch setzte es auch diesmal eine Niederlage. Nach dem 1:3 (22:25, 27:29, 25:23, 22:25) müssen die Volleys den Hauptrundensieg angesichts von acht Punkten Rückstand auf den VfB wohl abschreiben.

„Ich habe vorher schon gesagt, dass wir Platz eins nicht mehr erreichen werden, insofern ist das Ergebnis nicht so bedeutend“, sagte Volleys-Manager Kaweh Niroomand nach dem Spiel.

Friedrichshafen ist der Hauptrundensieg kaum noch zu nehmen

Dass es ein hart umkämpfter Spiel werden würde, zeigten die beiden Teams gleich von Beginn an. Diagonalspieler Davy Moraes war es, der die Volleys den ersten Punkt brachte. Aber es blieb eng, die Volleys schafften es nicht, sich mit mehr als einem Punkt vom VfB abzusetzen. Das lag auch daran, dass Friedrichshafen besonders große Variabilität im Angriff bewies und sich in der Annahme als stabiler herausstellte. Besonders hervor tat sich dabei der Diagonalangreifer Linus Weber. Der gerade einmal 21-Jährige schaffte es immer wieder, sich im Angriff in Szene zu setzen. Allein im ersten Satz erzielte er zehn Punkte für sein Team, am Ende hieß es 25:22 für die Gäste.

Noch spannender ging es im zweiten Satz zu. Völlig zurecht schrieben die Volleys auf Twitter: „Sooo jetzt wirds mal wild und die Emotionen kochen hoch.“  Besonders hoch kochten die Emotionen wohl beim gegnerischen Angreifer Nicolas Marechal, der eine Gelbe Karte kassierte. Im Block konnten die Berliner erst zum Ende des Satzes hin punkten; dafür waren sie nun in der Offensive endlich auf Betriebstemperatur. Die Berliner erarbeiten sich drei Satzbälle, doch letztlich ging auch Durchgang zwei mit 29:27 an Friedrichshafen.

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Mit der Unterstützung von Benjamin Patch und Samuel Tuia ging es in den dritten Satz. Die Führung, die Berlin sich dank einer Aufschlagserie von Timothee Carle bereits zu Anfang aufbauen konnte (4:0), gaben die Volleys allerdings viel zu schnell aus der Hand. Erst zum Ende gelang es den Berlinern, das Spiel zu drehen. Punkt für Punkt kämpften sie sich an die Gegner heran und beendeten den Satz dank eines starken Blockes mit 25:23. „Ich glaube wir haben im dritten Satz endlich mit mehr Energie spielen und mehr Bälle abwehren“, sagte Anton Brehme später, „leider konnten wir das später nicht halten. Insgesamt fehlt uns glaub ich Energie auf dem Feld und wir müssen endlich in den Flow reinkommen.“

Mit neuem Selbstbewusstsein gelangen den Berlinern im vierten Satz zunehmend bessere Aufschläge. Ein Ass von Patch und der darauffolgende Block von Brehme brachten die Mannschaft von Cedric Enard mit 12:10 kurzzeitig in Führung; wirklich absetzen konnte sich allerdings bis zum Ende keines der Teams. Letztlich war es – wenig überraschend – erneut Linus Weber, der beste Spieler des Abends, der seinem Team mit 25:22 den Satz und das Match bescherte.

„Friedrichshafen ist sehr eingespielt, aber mit etwas mehr Glück hätte man den zweiten Satz auch schon gewinnen können. Das ist alles kein Beinbruch“, resümierte Niroomand und setzte Prioritäten. So seien die kommenden drei Spiele wichtiger, denn dabei gehe es darum, sich auf die Champions League in Kasan vorzubereiten und dafür richtigen Rhythmus zu finden. Auch Benjamin Patch war der Überzeugung, dass der Mannschaft seit Saisonbeginn genau das fehle. Aber er versuchte Zuversicht zu verbreiten, vor allem in Hinblick auf die Play-offs: „Wir dürfen uns jetzt nicht noch mehr Stress machen. Ich hoffe wir beweisen alle Geduld, das ist wichtig.“

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