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Sport: Tennis: Druck auf Rot-Weiß von ganz oben

Das Häuschen steht gleich beim Eingang zum Klubgelände. Es ist nicht besonders groß, aber im Zweifelsfall überaus wichtig.

Das Häuschen steht gleich beim Eingang zum Klubgelände. Es ist nicht besonders groß, aber im Zweifelsfall überaus wichtig. Ein Toilettenhäuschen, aufgestellt auf dem Gelände des Tennisclubs LTTC Rot-Weiß Berlin, und zumindest beim jährlichen Damen-Turnier German Open von enormer Bedeutung. Schließlich kommen Tausende Fans zu den Spielen. Das Häuschen kostete den LTTC Rot-Weiß Berlin 50 000 Mark, und eigentlich weiß man beim LTTC Rot-Weiß nicht so recht, warum der Klub die Baukosten tragen soll. Schließlich sind die German Open eine Veranstaltung des DTB, der LTTC Rot-Weiß richtet das Turnier nur aus. Doch bis jetzt zahlt Rot-Weiß für den Bau keinen Pfennig. Noch gravierender für den Klub sind die 70 000 Mark, die jährlich das Ausfahren der Tribünen am Center Court kostet. Rot-Weiß möchte, dass der DTB die Kosten trägt, aber bislang weigern sich die Funktionäre in der Hamburger Tenniszentrale. Andere Kosten bleiben definitiv an Rot-Weiß hängen, das haben Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young festgestellt. "Wir haben aber noch Punkte gefunden, von denen wir hoffen, dass sie der DTB begleicht", sagt Hans-Jürgen Jobski, der bis vergangene Woche zeitweise als kommissarischer Klubchef amtierte.

Online-Gaming Spiel, Satz und Sieg: Der Pong-Klon von meinberlin.de Die Gesamtkosten von Rot-Weiß sind mittlerweile ziemlich hoch. Und möglicherweise sind die Gesamtverbindlichkeiten auch noch höher, als bisher offiziell verkündet. Ex-Klubmanager Eberhard Wensky redet von rund 5,5 Millionen Mark, nach Tagesspiegel-Informationen betragen sie aber knapp sieben Millionen Mark. Zumindest ein Teil der Anlage ist beliehen. Der DTB möchte es nun gerne ganz genau wissen. Wie ist die finanzielle Situation von Rot-Weiß? Mehr noch: Wurde immer korrekt gearbeitet? Deshalb veranlasste der DTB eine Überprüfung der Finanzen durch die Experten von Ernst & Young. "Wir wollten uns von dritter Seite über die Lage informieren", sagt DTB-Präsident Georg von Weidenfels.

Die Lage ist offenbar alarmierend genug, sonst hätte der DTB kaum auf die Prüfung gedrängt. Immerhin hat der Verein DTB-Gelder erstmal vorschriftswidrig auf seinem Konto geparkt. Eine Million Mark Quellensteuer für ausländische Spielerinnen, die bei den German Open 1999 und 2000 anfielen, wurden erheblich verspätet ans Finanzamt überwiesen. Dafür ist Turnierdirektor Wensky verantwortlich, und der DTB möchte von den externen Prüfern genau wissen, wie korrekt Wensky arbeitet. Schließlich stellt er jährlich rund 50 000 Mark für die Arbeits des Turnierdirektors bereit. kassierte er früher für seinen Job als Turnierdirektor jährlich insgesamt 50 000 Mark vom DTB. Wie hoch sein jetziges Honorar liegt, ist nicht bekannt.

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