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Staatsministerin Aydan Özoguz beim "Willkommen im Fußball"-Cup in Hamburg.

© obs/Deutsche Kinder- und Jugendstiftung GmbH/Björn Bernat

Projekt "Willkommen im Fußball": Tore zur Integration

Das Projekt "Willkommen im Fußball" zieht nach zwei Jahren Zwischenbilanz. Geflüchteten wie dem Syrer Khaled hilft es, in der deutschen Gesellschaft anzukommen.

Viele Geflüchtete würden seit Jahren schon in Deutschland sein und immer noch mit Gefühlen von Angst, Unsicherheit und Verlust leben. So wie Khaled es traurig ausschauend erklärt, fühlen sich die Menschen in diesem neuen Land alleine. Der Fußball könne dabei helfen, sagt der junge Mann, der aus Syrien nach Berlin kam.

Am Freitag diskutieren Staatsministerin Aydan Özoguz, Offizielle der Stiftung der Deutschen Fußball Liga (DFL) sowie der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und der Augsburger Fußball-Profi Andreas Luthe gemeinsam mit Khaled, einem 25 Jahre alten Flüchtling aus Syrien, der vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen ist. Sie wollen in der Sportschule des Landessportbundes Berlin am Priesterweg Bilanz ziehen, denn ihr gemeinsames Projekt „Willkommen im Fußball“ ist nun zwei Jahre alt.

Anfang 2015 begann das Sportprojekt, das laut Aussagen der Initiatoren für junge Flüchtlinge geeignet ist, um ihnen mit dem Sport den Weg in die deutsche Gesellschaft zu zeigen, und um das Gefühl von Diskriminierung verschwinden zu lassen. Das Projekt versucht von der Bundesliga bis zum Amateurbereich im Fußball soziale Träger zu finden, um genügend Unterstützung zu bekommen.

Engagiert sind bis jetzt 24 Bündnisse, 100 Organisationen und mehrere Stiftungen und Jugendhilfeträger. Wöchentlich werden ungefähr 65 Trainingseinheiten für die mehr als 800 jungen Geflüchtete, die zwischen vier und 30 Jahre alt sind und aus verschiedene Ländern wie Syrien, Irak, oder Afghanistan kommen, organisiert.

Khaleds Frau lebt noch in Syrien

Die DJKS ist die Programmträgerin, sie koordiniert die Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die DFL-Stiftung kümmert sich um die finanzielle Unterstützung des Programms und motiviert Profiklubs, sich im Projekt zu engagieren und zu beteiligen. Aydan Özoguz, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Geflüchtete und Integration, ist die Leiterin des Programms und fördert es mit ihrem Ministerium auch finanziell. Die Bündnisse wollen die Jugendlichen auffordern, Verantwortung zu übernehmen, indem sie ihnen die Gelegenheit anbieten, eine Ausbildung zum Fußball-Coach zu machen. Fußball soll als Integrationsmittel wirken.

Khaleds Frau lebt noch in Syrien und deswegen sei seine Integration kompliziert gewesen, erzählt er. „Willkommen im Fußball“ habe ihm so geholfen, ein Gefühl von Einigkeit und Gemeinsamkeit zu bekommen. Der junge Mann beantwortet die Fragen meist einsilbig, aber man hat das Gefühl das sein „ja“ auf eine Antwort von Herzen kommt. „Ich habe neue Freunde gefunden, ein Hobby.“ Die Konstante Fußball in seinem Leben würde ihn von den alltäglichen Problemen und Sorgen ablenken.

Ob etwa syrische Frauen auch bei dem Projekt mitspielen, als Fußballerinnen? Das wird nicht so richtig beantwortet am Dienstag. Also wohl nicht. Aber: Es soll ja nicht nur bei zwei Jahren Laufzeit für das Projekt bleiben, sondern eine nachhaltige Aktion, die positive Ergebnisse in der Zukunft dieser jungen Menschen und der deutschen Gesellschaft haben soll. Und da kann sich ja noch vieles entwickeln.

Victoria Vallejo Fuccella

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