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Das Brandenburger Tor steht beim Berlin-Marathon stark im Fokus.

© picture alliance/dpa/Kay Nietfeld

Vor dem Berliner Marathon-Wochenende: Die Angst vor der „Letzten Generation“

Das bedeutendste Lauf-Event in Deutschland elektrisiert die Stadt. Der Veranstalter hofft auf einen ungestörten Ablauf und appelliert an die Klimaaktivisten.

Während diese Woche in Berlin eigentlich komplett im Zeichen des Marathons stehen sollte, beschäftigt die Stadt zurzeit vor allem die „Letzte Generation“ mit ihren Klimaprotesten. Am vergangenen Sonntag wurde das Brandenburger Tor angemalt, am Montag folgten mehrere Straßenblockaden und auch im Laufe der Woche soll es noch weitere Aktionen geben.

Das Berliner Wahrzeichen steht am kommenden Sonntag wieder voll im Fokus, wenn die Läuferinnen und Läufer des Marathons zum Zieleinlauf kommen und dabei kurz vor Schluss das Triumphtor passieren. Die Berliner Polizei hofft entsprechend, dass an diesem Wochenende der Sport im Mittelpunkt steht. Während der Presserunde zur Eröffnung der Berliner Marathon-Woche kündigte die Polizei allerdings auch an, auf potenzielle Protestaktionen vorbereitet zu sein.

Das Thema Nachhaltigkeit soll noch mehr an Bedeutung gewinnen

Jürgen Lock, Geschäftsführer von SSC Events, wünscht sich einen möglichst reibungslosen Ablauf des bedeutendsten Lauf-Events in Deutschland. Er betont zudem den nachhaltigen Weg, den der Veranstalter des Großevents bereits seit mehreren Jahren verfolge. „Wir können nur appellieren. Wir machen an diesem Wochenende schon sehr viel, auch für die Umwelt.“

Unter dem Motto „follow the green line“ gibt es zahlreiche Aktionen, die Veranstaltung nachhaltiger zu gestalten. Unter anderem werden die Wärmedecken recycelt, rund um die Strecke kommen Mehrwegbecher zum Einsatz. Die Maßnahmen sollen laut Michael Fuchs, dem neuen Sustainability Manager beim Marathon und SCC Events, in den kommenden Jahren auch noch erweitert werden. Das Ziel sei es ihm zufolge mehr und mehr eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln. Dazu gehöre außer dem ökologischen auch der soziale und ökonomische Bereich.

Neben den bereits bekannten Aktionen, wie dem Sammeln von Kleiderspenden vor dem Start durch die Berliner Stadtmission, gäbe es dafür mittlerweile auch gezielt den Schwerpunkt Inklusion. „Wir haben dieses Jahr zum Beispiel einen Volunteer-Treffpunkt für queere ehrenamtliche Helfer:innen als Ort der Vernetzung.“ Bis 2030 sollen diese und neue Projekte zunehmend weiter ausgebaut werden.

Wir können nur appellieren. Wir machen an diesem Wochenende schon sehr viel, auch für die Umwelt.

Jürgen Lock, Geschäftsführer von SCC Events

Geschäftsführer Lock hoffe daher, dass die „Letzte Generation“ dem nicht im Weg stehe und sich das Event gut präsentieren könne: „Berlin will sich auf jeden Fall von seiner besten Seite zeigen.“ Zumal sich das Lock zufolge auch die Teilnehmenden verdient hätten, die oft lange auf den Wettkampf hinarbeiten würden. Und das seien es in diesem Jahr so viele wie nie zuvor. Insgesamt haben sich für den Marathon 47 912 Läuferinnen und Läufer aus 156 Nationen angemeldet. Hinzu kommen 4523 Inlineskater:innen, die bereits am Samstag starten.

Eröffnet wird das Wochenende allerdings noch vorher durch den Mini-Marathon. Mit über 8 500 Schülerinnen und Schülern sei dieser laut Lock eine der größten Kindersportveranstaltungen Deutschlands. Um darüber hinaus noch mehr in die Nachwuchsarbeit zu investieren, gibt es mit dem sogenannten „R5K“ („Renn fünf Kilometer“) ein neues Format, bei dem Jugendliche und junge Erwachsene an Fünf-Kilometer-Rennen teilnehmen können. Die besten Läufer und Läuferinnen der Tour dürfen nun beim Finale in Berlin antreten. Abgerundet wird das Marathon-Wochenende wie gewöhnlich mit der 42,195 km langen Strecke am Sonntag.

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