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In vollem Tempo ausgebremst: Die Geherin Sabine Krantz erleidet eine sportliche Niederlage, an der sie keine Schuld trägt.

© dpa

Nach Nominierungspanne: Weltverband: Krantz darf nicht bei WM gehen

Sie hat die Norm für die Weltmeisterschaften erreicht, aber eine Panne verhindert den Start von Sabine Krantz. Auch ein Gnadengesuch hätte keine Aussicht auf Erfolg.

Obwohl sie schnell genug war, hat die Geherin Sabine Krantz keine Chance mehr, an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im August in Daegu teilzunehmen. „Es ist ein sehr, sehr ärgerlicher Fall für die Athletin. Aber es besteht für sie keine Möglichkeit mehr“, sagte Helmut Digel, Council-Mitglied des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) dem Tagesspiegel.

Krantz hat die geforderte WM-Norm zwar geschafft, der Deutsche Leichtathletik-Verband hatte jedoch vergessen, den Wettbewerb vorher anzumelden. Somit ist die Leistung der 30 Jahre alten Potsdamerin als Qualifikation für internationale Meisterschaften wertlos. Ein Antrag auf eine Sondergenehmigung sei aussichtslos, sagte Digel: „Der IAAF liegen fünf oder sechs solcher Anträge vor, unter anderem ein vergleichbarer Fall aus Italien. Es herrscht in der IAAF aber die Meinung, dass es ein Dammbruch wäre, einem solchen Antrag stattzugeben.“ Die Regeln ließen keinen Umweg zu. „Ein Gnadengesuch, zum Beispiel durch den IAAF-Präsidenten ,ist nicht vorgesehen“, sagte Digel.

Auch die Möglichkeit, sich den Start juristisch durch eine einstweilige Verfügung zu erstreiten, hält Digel nicht für erfolgversprechend. „Sie kann ja nicht die IAAF auf ein Startrecht verklagen, wenn der nationale Verband den Fehler gemacht hat.“

Helmut Digel empfiehlt den nationalen Verbänden, einen Antrag auf Regeländerung einzureichen. „Statt öffentlich über den Weltverband zu meckern, sollten sie lieber versuchen, die Regeln zu verändern. Sie sind doch alle zusammen der Weltverband.“ Das sei auch in anderen Fällen ratsam. So hatte es aus Deutschland Kritik gegeben, dass Hammerwerfen nicht zum Programm der Diamond League gehört. Die amtierende Europameisterin Betty Heidler kommt aus Deutschland. „Der Deutsche Leichtathletik-Verband hätte doch die Möglichkeit, einen entsprechenden Antrag einzubringen“, sagte Digel, der auch Ehrenpräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes ist. „Ich selbst finde Wurfwettbewerbe oft spannender als viele Mittel- und Langstreckenläufe.“

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