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Niklas Stark spielt in seiner sechsten Saison beim Berliner Fußball-Bundesligiste

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Wichtiges Heimspiel gegen RB Leipzig: Hertha BSC braucht Punkte und einen stabilen Niklas Stark

Bei Hertha läuft es unter Pal Dardai zwar besser als zuvor. Trotzdem droht der Abstieg. Leipzig ist ein Gegner, den Hertha absolut nicht gebrauchen kann.

Drei Spiele hat Hertha BSC unter Pal Dardai absolviert – und es dabei in allen Spielen etwas oder deutlich besser gemacht als in den Partien davor mit Bruno Labbadia als Trainer. „Wir haben gute Ansätze gezeigt“, sagte Niklas Stark in dieser Woche in einer Medienrunde. Bei der Punktebilanz haben sich diese allerdings nicht groß bemerkbar gemacht: zwei Niederlagen und ein Unentschieden bedeuten Platz 15 und nach wie vor akute Abstiegsgefahr.

Mit den Leistungen zuletzt habe sich die Mannschaft etwas verdient, was sich nicht direkt in der Tabelle ablesen lässt, findet der Defensivspieler: „Auch mal wieder etwas Glück zu haben.“ Am Sonntag kommt RB Leipzig ins Olympiastadion (15.30 Uhr, live bei Sky). Glück allein wird da mit Sicherheit nicht zu einem oder gar drei Punkten führen, aber vielleicht dabei helfen, aus dem Spiel etwas mitzunehmen.

Wenn es nach der Statistik geht, ist der Tabellenzweite Leipzig ein Gegner, den Hertha in der jetzigen Situation überhaupt nicht gebrauchen kann. In den bislang neun Aufeinandertreffen seit 2016 holten die Berliner vier Zähler, bei einem Torverhältnis von 11:30. Doch Hertha braucht Punkte – und zwar dringend. „Leipzig ist ein starker Gegner. Aber warum sollten wir nicht punkten?“, fragt Stark.

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Der 25-Jährige spielt in seiner sechsten Saison beim Berliner Fußball-Bundesligisten. Nach mehreren kurzfristigen Absagen im Vorfeld wegen Verletzungen gab er im November 2019 sein Debüt in der Nationalmannschaft. Insgesamt lief es jedoch in der vergangenen Saison weder bei Herthas Mannschaft noch bei ihm sonderlich gut, er verlor im Winter seinen Stammplatz. Auch unter dem neuen Trainer Labbadia kam er danach zunächst nicht zum Zuge.

Das änderte sich kurz vor Saisonende. Stark wurde eingewechselt, nachdem Dedryck Boyata gegen Frankfurt die Rote Karte gesehen hatte. Danach war Stark zurück – auf einer anderen Position als sonst. Labbadia machte sich die Vielseitigkeit des Innenverteidigers zunutze und stellte ihn im defensiven Mittelfeld auf.

Während die Mannschaft auch in dieser Spielzeit kriselt, hat sich Stark längst stabilisiert. Er liefert in dieser Saison meist sehr ordentliche bis gute Leistungen ab. Der Positionswechsel sei nicht schlecht gewesen, „um einen anderen Blick für den Sechser zu bekommen“, sagt Stark. Seitdem Boyata verletzt ist, spielt er wieder in der Innenverteidigung und ist Kapitän.

Keine wesentlichen Veränderungen seit Dardais erster Amtszeit

Dardai schätzt Starks Qualitäten: „Er ist durch seine Schnelligkeit, seine technische Ausbildung und seine Passgenauigkeit ein guter Innenverteidiger.“ Gleichzeitig spricht der Trainer ein paar Dinge an, die er gern anders sehen würde: „Er ist öfter zu ungeduldig. Der Innenverteidiger muss nicht gleich den Ball erobern. Er muss die Wege zumachen und kämpfen.“ Darüber haben die beiden bereits gesprochen. Die Botschaft ist angekommen, sagt Stark: „Ich weiß, was er meint.“

Stark hat die erste Amtszeit von Trainer Dardai fast komplett miterlebt. Wesentliche Veränderungen hat er beim Trainer nun im Vergleich zu früher nicht festgestellt: „Pal ist Pal. Er ist Fußballer und weiß, wie es uns geht.“ Am ersten Spieltag der Saison bei Werder Bremen hatte Stark neun Minuten vor dem Abpfiff Feierabend, ansonsten spielte er immer durch. Bereits nach 21 Spielen hat er bei den Einsatzminuten seine Zahl aus der Spielzeit 2019/20 und der davor übertroffen. Er sei froh, so oft zu spielen. Aber besonders wichtig sei ihm diese Statistik nicht.

Niklas Stark würde gern ein Tauschgeschäft eingehen: ein paar Minuten weniger auf dem Platz gegen ein paar Punkte mehr in der Tabelle. Eigentlich gucke er da nicht so oft drauf. Doch wenn die Konkurrenz im Keller weiter munter punktet, „schaut man schon mal nach“.

Es gab im Laufe der Saison öfter Zweifel daran, dass die Mannschaft in der Lage sei, sich im Kampf gegen den Abstieg zu behaupten. Seit dem Trainerwechsel stimmt es beim Thema Einsatzfreudigkeit. Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann hat nun gesagt: „Mit Pal Dardai sind die Berliner wieder etwas stabiler geworden.“

Jetzt muss endlich vermehrt gepunktet werden. Dies mit schönem Fußball zu bewerkstelligen, wäre Niklas Stark am liebsten. Aber da schöner Fußball im Abstiegskampf meist nicht das Mittel der Wahl ist, „müssen wir auch mal dazwischenhauen“. Vielleicht kommt dann ja auch das Glück dazu.

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