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Anstrengend. Für Trainer Ante Covic (r.) und Alexander Esswein geht es nun ins zweite Trainingslager.

© Soeren Stache/dpa

Zweites Trainingslager im Burgenland: Für Hertha BSC geht's ab in den Süden

Im Burgenland will sich Hertha BSC den Feinschliff für die anstehende Bundesligasaison holen. Und Trainer Ante Covic weiß auch schon genau, wie.

Jordan Torunarigha hatte den Oberkörper weit vornüber gebeugt, seine Hände lagen auf den Knien, und er keuchte deutlich vernehmbar. „Wie viele noch?“, fragte der Innenverteidiger von Hertha BSC seinen Kollegen. Die normale Trainingseinheit lag längst hinter ihnen, Trainer Ante Covic hatte den Platz bereits verlassen und seinem Athletiktrainer Henrik Kuchno das Kommando überlassen. Drei Runden um die beiden Trainingsplätze in intensivem Tempo würden es für Torunarigha und seine Kollegen noch sein, aber das wussten sie noch nicht.

„Lauft das Ding zu Ende!“, rief Kuchno. „Nicht langsamer werden.“ Wie gut, dass die Spieler von Hertha BSC jetzt ins Trainingslager reisen. An diesem Mittwoch, morgens um halb acht, trifft sich die Mannschaft des Berliner Fußball-Bundesligisten an der Geschäftsstelle, von Tegel fliegt sie anschließend nach Wien, und von dort geht es noch einmal gut 180 Kilometer Richtung Süden nach Stegersbach ins Burgenland. Bereits um 16 Uhr bittet Ante Covic zum ersten Mal auf den Platz des SV Stegersbach, wo sich Hertha eine Woche lang auf die anstehende Saison vorbereiten wird.

„Die Jungs wissen, dass sie hart arbeiten und dem Trainerteam etwas zeigen müssen, um sich in die Mannschaft hineinzuspielen“, sagt Herthas Trainer. In Stegersbach haben die Berliner schon vier Mal ihr Trainingslager abgehalten. Ortskundig ist allerdings nur Ersatztorhüter Thomas Kraft, der bereits 2012 dabei war, als die Mannschaft unter dem damals neuen Trainer Jos Luhukay das Unternehmen Wiederaufstieg in Angriff nahm. Außerdem war der neue Co-Trainer Harald Gämperle – damals noch mit dem Chef Lucien Favre – in den Jahren 2007, 2008 und 2009 mit in Stegersbach.

Die Wettervorhersage verspricht für Herthas Aufenthalt in Österreich viel Sonne und Temperaturen stabil um die 30 Grad. Da trifft es sich ganz gut, dass lange, intensive Läufe wie am Dienstag zum Ende der letzten Einheit auf dem Schenckendorffplatz eher nicht im Mittelpunkt stehen werden.

Zwei Tests gegen Fenerbahce und West Ham

Um Zweikampfführung wird es gehen, viele kleine Spielformen in Über- und Unterzahl kündigt Covic an. Die Einheiten sollen „eher kürzer, dafür intensiver“ ausfallen, sagt er. Dazu wird die Mannschaft vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal gegen den VfB Eichstätt (11. August) noch zwei Tests bestreiten: bereits am Donnerstag gegen Fenerbahce Istanbul (17.30 Uhr in Hartberg) und am Dienstag kommender Woche gegen West Ham United (18 Uhr in Ritzing).

„Wir haben ganz bewusst zwei sehr gute, namhafte Gegner gesucht, um das, was wir die gesamte Vorbereitung über einstudiert haben, auch unter hohem Wettkampfdruck abzurufen“, sagt Covic. Insgesamt besteht der Hertha-Tross im Trainingslager aus 23 Feldspielern und drei Torhütern. Das heißt einige Profis, die bisher die Vorbereitung mitgemacht haben, müssen in Berlin bleiben. Einer wird vermutlich Peter Pekarik sein, der zuletzt über hartnäckige Probleme in der Wade klagte und auch am Dienstag nicht auf dem Trainingsplatz stand. Marvin Plattenhardt und Rune Jarstein trainierten individuell, bei beiden aber ist es nichts Gravierendes, das ihrem Mitwirken im Trainingslager entgegenstehen würde.

Aufgalopp. Die Hertha-Spieler gerieten beim Training ordentlich ins Schwitzen.
Aufgalopp. Die Hertha-Spieler gerieten beim Training ordentlich ins Schwitzen.

© Soeren Stache/dpa

So dürfte es neben Pekarik wohl eher die jungen Spieler wie Maurice Covic, Palko Dardai, Muhammed Kiprit oder Florian Baak treffen, die sich erst einmal wieder bei der U 23 beweisen müssen. Daishawn Redan wird hingegen mit nach Österreich fliegen. Covic bescheinigte dem jungen holländischen Stürmer, den Hertha vorige Woche für rund 2,5 Millionen Euro vom Europa-League- Sieger FC Chelsea verpflichtet hat, nach absolvierter Leistungsdiagnostik ordentliche Werte.

Redan sei zwar noch nicht so weit, um von null auf hundert durchzustarten und gleich 90 Minuten zu spielen, „aber er hat eine gute Basis“. Und auch wenn der 18-Jährige sich von der Mannschaft bereits gut aufgenommen fühlt – eine Woche fernab der Heimat und gemeinsam mit den neuen Kollegen dürfte seiner Integration sicher nicht schaden.

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