zum Hauptinhalt
Abendstimmung in Kreuzberg. Das "BRLO Brwhouse" am Gleisdreieckpark bietet sommerliche Neo-Brauhausküche.

© Thorsten Wolff/promo

Gut essen unter freiem Himmel: Platz an der Sonne

Lieber Shrimp Tacos auswärts als Grillwurst zu Hause? Besser Craft Beer am Park als Butterbrezeln auf dem Balkon? Unbedingt! Denn überall in Berlin gibt es besondere Orte, wo es sich schön draußensitzen und gut essen lässt. Hier sind unsere Empfehlungen.

Von

Nichts wie raus. Die warme Jahreszeit ist zu kurz, um auch nur eine Stunde länger als nötig drinnen zu sitzen. Gelegenheiten, seine freie Zeit an schönen Plätzen unter freiem Himmel zu genießen, gibt es reichlich: am Wasser, in Gärten oder in begrünten Innenhöfen. Und wer dazu höhere Ansprüche ans Essen hat, als die übliche Biergarten-Verkostung zu bieten hat, oder keine Lust verspürt, sich selbst einen Picknickkorb zu packen und am Ende zwischen Grillrauchschwaden zu sitzen, hat die Auswahl zwischen besonderen Orten, die einen Ausflug lohnen. Wir haben ein paar Empfehlungen gesammelt.

Brlo Brwhouse

Ben Pommers gemüselastige Neo-Brauhausküche kann man nur im Innern des Containerrestaurants genießen, das Angebot draußen ist, was die Auswahl betrifft, reduziert, aber immer noch außergewöhnlich gut: Ribs aus dem Smoker, Wassermelonensalat mit Minze und Feta oder das üppig belegte Philly Cheese Sandwich, dazu verschiedene Craft-Biere und Eis von Rosa Canina. Das alles in hip-urbanem Look mit entsprechend ansehnlichen Gästen und mit Blick auf den Park. Yesssss! KR

Kreuzberg, Schöneberger Str. 16, brlo-brwhouse.de

Craft tanken am Gleisdreieckpark. Das "BRLO Brwhouse" in Kreuzberg.

© Mike Wolff

Eselin von A.

Der Blick über den Wannsee ist sehr exklusiv, denn im Restaurant auf dem Gelände des Berliner Yacht Clubs 1867 haben Vereinsmitglieder Vortritt. Gastronom Harry Wolleschak darf aber Gäste einladen – „wasseraffine Menschen, die vielleicht mal Mitglieder werden“, sagt er, „aber nur mit Reservierung“. Großartig ist das „Surf & Turf“, geschälte Garnelen, serviert mit drei Saucen und Knoblauchbrot, dazu Currywurst und ein hausgemachtes Mango-Curry-Chutney. Und was gibt’s im Mai? Spargel natürlich, mit rosa gebratener Rehkeule. wie

Nikolassee, Wannseebadweg 55, dieeselin.de

Exklusiver Blick über den Wannsee. Das Restaurant "Eselin von A." auf den Gelände des Berliner Yachtclub 1867 in Nikolassee.

© Promo

Stilbruch

Näher am Wasser wäre: reingefallen. Die Terrasse dieses Restaurants in Eiswerder reicht bis an die Havelkante, das ist an sich schon schön, aber auch die Küche des reizvollen Fachwerkhauses vermag zu gefallen: Oktopussalat, Carpaccio vom Rind oder Lammhaxe im Thymianjus werden sorgfältig zubereitet, und ein Kaiserschmarren passt möglicherweise auch noch rein. Wer’s braucht, bekommt aber auch ein Kilo Garnelen hingestellt. Anreise per Yacht geht, muss aber nicht. bm

Eiswerder, Eiswerderstr.22, stilbruch-restaurant.de

Im Restaurant "Stilbruch" wird direkt am Havelufer serviert.

© promo

Hofcafé Mutter Fourage

Zwischen Gärtnerei, Galerie, Naturkostladen und Töpferscheune sitzt es sich beinahe wie im Bauerngarten. Hervorragende Kuchen und Torten kommen von der Biokonditorei Tillmann, die auch das Café in der Liebermann-Villa bespielt. Die großen Salate und meist vegetarischen, wechselnden Tagesgerichte aus der Küche von Dagmar Wohlgemuth-von Reiche schmecken frisch gekräutert und ganzjährig sommerfrisch. Hierhin zum Brunch? Unbedingt empfehlenswert! lei

Wannsee, Chausseestr. 15a, hofcafe-berlin.de

Zwischen Gärtnerei, Galerie, Naturkostladen und Töpferei liegt das Hofcafé "Mutter Fourage" in Wannsee.

© imago/Sabeth Stickforth

Hafenküche

Erst war’s nur ein kleines Restaurant mit Terrasse gegenüber der (architekturprämierten) Halle eines Busunternehmens. Mittlerweile sind die Außenanlagen am hübsch maritim eingerichteten Gasthaus mit Blick auf die Spree gewachsen. Zur Terrasse mit Grillstelle kam ein holzbeplankter Biergarten mit Polsterbänken, Sonnensegel, Barhockern. Und in der „Citymarina“ können Skipper ein Motorbötchen samt Picknickkorb mieten. Die Küche bietet mehr als Basiskost: knusprig-frische Fish and Chips, „Hafenburger“ mit Angus-Beef, Bratwurst vom Saalower Kräuterschwein; die Dorade gibt's saftig in Pergament gedämpft. Welch ein Ankerplatz! lei

Rummelsburg, Zur Alten Flussbade-anstalt 5, hafenkueche.de

Die "Hafenküche" in der Rummelsburger Bucht ist ein guter Ankerplatz für Genießer.

© promo

Pauly Saal

Gourmet-Küche ruhig im Freien genießen – in Berlin eine Rarität, denn die besternten Restaurants igeln sich eher ein. Die schönste Ausnahme ist der Pauly-Saal, wo der Innenhof zur lauschigen, vom Gewimmel der Auguststraße abgeschirmten Terrasse ausgebaut wurde. Auch dort gilt die strenge Regie von Arne Ankers Küche mit dem obligatorischen Sieben-Gang-Menü; mittags, wenn es hier besonders schön ist, sind aber auch drei oder vier erlaubt. Anker hat seine ausgefeilte, gemüsebetonte Stilistik über die Jahre deutlich verknappt; unverkennbar ist die kräftig säurebetonte Würzung. bm

Mitte, Auguststr. 11-13, paulysaal.com

Arne Anker, Küchenchef im "Pauly Saal" in Mitte, empfängt seine Gäste im grünen Innenhof.

© Mike Wolff

Stone Brewing Bistro & Gardens

Es mussten vermutlich erst Leute aus Amerika kommen, um den Berlinern zu beweisen, dass Biergarten mit Brauerei in groß und modern am besten kommt – und dass so etwas sogar auf dem entlegenen Gelände des alten Mariendorfer Gaswerks funktioniert. Zudem wird hier mit ungewöhnlichen Biersorten gezeigt, wie arm der deutsche Braumarkt war, bevor das Craft Beer kam. Die Küche assistiert dem Thema mit Gerichten zwischen Barbecue, Asien und neuem Deutschland, undogmatisch, kräftig, würzig. Und im Garten, der eher ein geschickt gestaltetes Freigelände ist, findet jeder sein Plätzchen. bm

Mariendorf, Im Marienpark 23, stonebrewing.eu

Das "Stone Brewing Bistro & Gardens" auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks Mariendorf.

© promo

Buchholz Gutshof Britz

Matthias Buchholz hat getan, wovon viele Sterneköche träumen: einfach zwei Gänge runterschalten und den Druck der vielen Tester entspannt abschütteln. Im Ferien-Ambiente des Gutshofs serviert er im Schweizer Haus auf zwei Etagen lockere Landhausküche, Spargelcremesuppe, Matjestatar und Kalbsrollbraten, ohne jegliche Verrenkungen, aber immer professionell zubereitet, sicher gegart und genau gewürzt. Herrliche Terrasse für hundert Gäste – da geht immer was. bm

Britz, Alt-Britz 81, matthias-buchholz.de

Landhausküche im Ferien-Ambiente. Das Restaurant "Buchholz Gutshof Britz"

© promo

Straßenbahndepot

Letzte Ausflugsherrlichkeit im Berliner Nordwesten: Das Straßenbahndepot an der Heiligenseer Dorfaue hat in René Scheike einen Pächter, der großartig kocht. Er bietet Jakobsmuscheln mit Avocado, Chorizo und Minzöl oder Rinderfilet mit grünem Spargel und Tomaten-Chili-Chutney zu verträglichen Preisen. Gute Weine gibt es dazu. Man sitzt draußen unter Schirmen, wo einst die Straßenbahn rangierte. bm

Heiligensee, Alt-Heiligensee 73-75, strassenbahndepot-heiligensee.de

Ausflugsziel im Nordwesten. Das Restaurant "Straßenbahndepot" in Heiligensee

© promo

Dieser Beitrag ist auf den kulinarischen Seiten "Mehr Genuss" im Tagesspiegel erschienen – jeden Sonnabend in der Zeitung. Hier geht es zum E-Paper-Abo. Weitere Genuss-Themen finden Sie online auf unserer Themenseite.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false