zum Hauptinhalt
Macht ernst im Wahlkampf: Heimschläfer Donald Trump übernachtet jetzt auch auswärts.

© dpa

US-Wahlkampf: Donald Trump beginnt zu ackern

Erstmals im Wahlkampf übernachtet Trump in einem Motel in der Provinz statt nach Hause zu fliegen. Er kämpft um Stimmen. Zuvor posierte er nur.

Donald Trump meint es offenbar ernst. Er sagt nicht nur, dass er die Vorwahlen gewinnen will. Er tut plötzlich auch etwas dafür, jenseits seiner Comfort-Zone. Eine Woche, bevor die ersten Wähler über die Spitzenkandidaten abstimmen, ändert er sein Verhalten. Bisher hatte er seine Wahlkampftermine so gelegt, dass er abends nach Hause fliegen und im eigenen Bett übernachten konnte - wenn er im Norden unterwegs war, im Trump Tower in New York, wenn im Süden, in seinem Anwesen in Florida. Und die Strategie war er eher darauf ausgelegt, mit symbolträchtigen Auftritten die Medien zu erreichen, als sich an die klassische Methode der Wähler-Umwerbung in Iowa zu halten - so genannte "retail politics": Die Wähler suchen Tuchfühlung zu den Kandidaten, wollen sie in kleineren Versammlungen persönlich in Augenschein nehmen.

Zwei frische 50-Dollar-Noten für die Kollekte

Am vergangenen Wochenende blieb Trump erstmals über Nacht in Iowa und schlief in einem stinknormalen Holiday Inn Express im Provinzstädtchen Cedar Rapids, um den Wahlkampf am nächsten Tag ohne Zeitverlust fortzusetzen. "Ordentliche Matratze" und "sauber" ließ er seine Anhänger und die Medien über Twitter wissen. Am Sonntag besuchte er einen Gottesdienst, ebenfalls im Osten Iowas, drückte 60 Minuten die Kirchenbank - auch das ein seltener Anblick - und hinterließ zwei druckfrisch aussehende 50-Dollar-Noten in der Kollekte.

Er durfte sicher sein, dass Kameras und Zeitungen das alles in die Haushalte konservativer Wähler transportieren. Die religiöse Rechte gilt in Iowa als Schlüssel zum Sieg in der republikanischen Vorwahl in dem Farmstaat im Mittleren Westen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false