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Nach Quartalsverlust: Air Berlin stellt Gewinnziel infrage

Die Fluggesellschaft Air Berlin ist im zweiten Quartal erneut in den roten Zahlen gelandet. Jetzt kappt der Vorstand um Joachim Hunold das Flugangebot und stellt den geplanten operativen Gewinn für 2011 infrage.

Als Gründe führte das Management die Unruhen in Nordafrika, teures Kerosin und die neue deutsche Ticketsteuer an. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, in dem die Flugausfälle nach dem Vulkanausbruch in Island das Ergebnis belastet hatten, schrumpfte das Minus unter dem Strich nun um 23 Prozent auf 44 Millionen Euro, wie Deutschlands zweitgrößte Fluglinie überraschend am Donnerstagabend mitteilte.

Der Umsatz von Air Berlin kletterte auch dank der Übernahme der österreichischen Fluglinie Niki zwischen April und Juni um 27 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Der operative Verlust vergrößerte sich hingegen um 14 Prozent auf 32 Millionen Euro.

Air Berlin kämpft seit Jahren mit roten Zahlen. Bislang hatte der Lufthansa-Konkurrent für 2011 zumindest im operativen Geschäft einen Gewinn (EBIT) angepeilt. Nun schränkt das Unternehmen ein, dass die gewinnsteigernde Wirkung der geplanten Streckenstreichungen in diesem Jahr möglicherweise nicht komplett erreicht wird. Dann könne auch kein operativer Gewinn erzielt werden. Alleine im zweiten Halbjahr will Air Berlin das Flugangebot um mehr als eine Million Sitze kürzen, um wieder in Richtung Gewinnzone zu steuern.

„Die Auswirkungen der Unruhen in Nordafrika sowie die Kosten durch den hohen Ölpreis und die Luftverkehrssteuer stellen einen anhaltenden Belastungsfaktor dar“, heißt es in der Mitteilung. Alleine die Ticketabgabe habe Air Berlin zwischen April und Juni rund 45 Millionen Euro gekostet. Den kompletten Quartalsbericht will das Unternehmen wie geplant am 18. August veröffentlichen. (dpa)

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