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Warnstreik am BER.

© dpa/Carsten Koall

Update

Alle Abflüge am Berliner BER gestrichen: Verdi ruft für Donnerstag zu Streiks an mehreren Flughäfen auf

Verdi ruft in Luftsicherheit beschäftigte Arbeitnehmer auf, Donnerstag in verschiedenen Städten ganztags zu streiken. Vom BER können keine Passagierflüge starten.

| Update:

Im Tarifstreit zwischen Verdi und der Arbeitgeberseite für die Beschäftigten in der Luftsicherheit hat die Gewerkschaft zu ganztägigen Streiks an diesem Donnerstag aufgerufen. Betroffen seien die Flughäfen Karlsruhe/Baden-Baden, Köln, Berlin, Hamburg und Stuttgart, wie Verdi am Dienstag mitteilte. Damit will die Gewerkschaft den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten der Branche erhöhen.

Am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) fallen am Donnerstag deshalb sämtliche Abflüge aus. Auch bei den Landungen komme es je nach Fluggesellschaft zu Streichungen, teilte die Flughafengesellschaft am Mittwoch mit. Laut Verdi sollen am Berliner Flughafen ab 3.30 Uhr die Beschäftigten in der Fluggastkontrolle, in der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen die Arbeit niederlegen.

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es deutschlandweit um die Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. 

Bei einer ersten Warnstreikwelle am 1. Februar an elf größeren Flughäfen waren nach Schätzungen des Flughafenverbands ADV rund 1100 Flüge ausgefallen, weil Passagiere nicht mehr in die Sicherheitsbereiche gelangen konnten. Am BER wurden damals sämtliche Abflüge und zahlreiche Landungen gestrichen. 

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Streiks könnten ausgeweitet werden

„Die Arbeitgeber hatten zuletzt zwar ein verbessertes, aber weiter unzureichendes Angebot vorgelegt“, sagte Wolfgang Pieper, Verdi-Verhandlungsführer. „So kommen wir nicht zueinander.“ Die Streiks könnten noch ausgeweitet werden, hieß es. „Die Arbeitgeber sind aufgefordert, endlich ein substanziell verbessertes Angebot vorzulegen.“

Zuletzt hätten die Arbeitgeber eine Anhebung der Stundenlöhne angeboten: in drei Schritten und mit zwei Leermonaten – zum 1. März 2024 um 1,20 Euro, zum 1. Oktober 2024 um 0,75 Euro sowie zum 1. April 2025 um 0,75 Euro. „Das ist nach zwei Jahren weniger, als wir für ein Jahr gefordert haben. Das reicht nicht“, sagte Pieper. Zudem sei das Angebot zur Mehrarbeit nicht annehmbar, da von den Beschäftigten mehr als anderthalb Monate zuschlagsfreie Mehrarbeit verlangt würden.

Verdi fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Tarifparteien wollen die Verhandlungen am 20. März fortsetzen.

Reinhard Houben, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, sprach sich am Mittwoch für eine Reformation des Streikrechts in Deutschland aus: „Der nun dazukommende Streik im Flugverkehr unterstreicht die Notwendigkeit von neuen Regeln für Streiks im Bereich der kritischen Infrastruktur. Wir müssen eine offene Debatte darüber führen, ohne das grundgesetzlich verbriefte Recht auf Arbeitskampf grundsätzlich einzuschränken.“ Es gelte, ein Mindestmaß an Planbarkeit für Bürgerinnen und Bürger herzustellen, so Houben. (mit AFP, dpa)

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