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Die Zahl der Reichen sinkt.

© Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa

Die Reichen werden nicht mehr reicher: 1 350 000 Millionäre leben in Deutschland

Das Vermögen der Reichen in der Welt ist 2018 geschrumpft. Das liegt vor allem an der schlechten Börsenentwicklung des vergangenen Jahres.

Das Mitleid dürfte sich in Grenzen halten. Weltweit ist die Zahl der Dollar-Millionäre 2018 um 100 000 auf 18 Millionen zurückgegangen. Ihr Vermögen schrumpfte um drei Prozent oder zwei Billionen Dollar auf 68,1 Milliarden Dollar. In den sieben Jahren zuvor war es kontinuierlich gestiegen. Die rund 168 000 Superreichen der Welt mit einem freien Vermögen von mehr als 30 Millionen US-Dollar mussten auf fast sechs Prozent verzichten. Dies zeigt der Montag in Frankfurt vorgelegte World Wealth Report 2019 der Beratungsgesellschaft Cap Gemini.

Als Grund für die Entwicklung nennt Klaus-Georg Meyer von Cap Gemini Deutschland das schwierige wirtschaftliche Umfeld 2018. Er verweist auf die schlechte Entwicklung an den Börsen. „Ein Rückgang an den Aktienmärkten schlägt in der Regel besonders stark durch.“ Das spürten auch die Millionäre in Deutschland. Ihre Zahl ging 2018 um fast 15 000 auf 1,35 Millionen zurück. Ihr gesamtes Vermögen schrumpfte um fünf Prozent auf rund fünf Billionen Dollar. Cap Gemini erstellt die Analyse auf der Basis von Aktien, festverzinslicher Wertpapieren, anderer Finanzanlagen, Bargeld und nicht selbst genutzter Immobilien.

Auf die Aktien kommt es an

Am stärksten war die Vermögenseinbuße für Millionäre im Raum Asien-Pazifik mit fast fünf Prozent und hier besonders in China. Die Zahl der Millionäre verringerte sich dort um rund 70 000 auf gut 1,1 Millionen. Mehr als die Hälfte der Verluste der Region und rund ein Viertel der weltweiten Einbußen mussten sie tragen.

Auch in Europa lief es mit einem Vermögensminus von drei Prozent für die Millionäre schlechter. In Lateinamerika betrug der Rückgang fast vier Prozent. Lediglich im Mittleren Osten konnten sich die Millionäre über einen Zuwachs von mehr als vier Prozent freuen. Die meisten Millionäre leben mit knapp 5,3 Millionen weiter in den USA. In Japan sind es 3,15, in Deutschland 1,35 und in China 1,19. Frankreich zählt 635 000 und die Schweiz 384 000 Millionäre.

Der Studie zufolge setzten Millionäre mittlerweile am stärksten auf Bargeld. Im ersten Quartal hätten sie oft Aktien verkauft und den Erlös in bar behalten. Der Anteil von Bargeld am Gesamtvermögen stieg auf 28 Prozent, der von Aktien rutschte von 31 auf 26 Prozent.

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