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Wirtschaft: Die Story fängt erst an (Kommentar)

Röhren und Telekommunikation passen nicht zusammen. Bei Mannesmann soll das Durcheinander nun ein Ende haben, der Konzern wird neu geordnet.

Röhren und Telekommunikation passen nicht zusammen. Bei Mannesmann soll das Durcheinander nun ein Ende haben, der Konzern wird neu geordnet. Aus dem Gemischtwarenladen, der bislang Röhren, Maschinen- und Anlagenbau, Autotechnik und Telekommunikation unter einem Dach anbietet, werden zwei Kernbereiche herausgelöst: Der Anlagenbau und die Telekommunikationssparte kommen getrennt an die Börse. Die Aktienhändler jubilieren. Zu Recht.

Der klare Schnitt war überfällig. Denn Telekommunikation und Anlagenbau funktionieren nach unterschiedlichen Regeln. Während sich Mannesmann im Telefonbereich dank der Festnetz-Tochter Arcor und der Gewinne im Mobilfunk zum einzig ernsthaften Telekom-Konkurrenten gemausert hat und weiter auf Wachstum setzt, geht es in den Sparten Anlagenbau und Autotechnik vor allem um eines - die Verbesserung der Rentabilität. Keine Frage: Der eine ist ohne den anderen besser dran. Synergien kann es zwischen den unterschiedlichen Geschäftsfeldern nicht geben. Höchste Zeit also, den Verbund der Ungleichen aufzulösen.

Doch was kommt danach? Wie lange kann die neue Mannesmann Telecommunications auf eigenen Füßen stehen? An Interessenten fehlt es nicht. Der britisch-amerikanische Telefonriese Vodafone-AirTouch hat schon seit langem einen Blick auf das aufstrebende deutsche Telefonunternehmen geworfen, nur die Röhren und die Steuerungstechnik schreckten die Kaufinteressenten bisher von einer Mannesmann-Übernahme ab. Der Großteil der Aktien ist im Streubesitz - günstige Voraussetzungen für einen Käufer. Die Mannesmann-Story der Röhren ist vorbei. Die der Telekommunikation hat gerade erst begonnen.

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