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Energieversorgung: Gazprom wirft Ukraine Erpressung vor

Ein Energieriese wehrt sich: Im Gas-Streit zwischen Russland und der Ukraine hat der Moskauer Konzern Gazprom der Führung in Kiew den Missbrauch der Gaslieferungen zu politischen Zwecken vorgeworfen.

Wenn die Ukraine die Transitmengen Richtung Westen manipuliere, komme dies einer Erpressung Russlands Europas gleich, sagte Gazprom-Vizechef Alexander Medwedew am Samstag nach Angaben der Agentur Interfax in Prag. Das ukrainische Unternehmen Naftogas pumpe täglich 35 Millionen Kubikmeter russisches Gas unbefugt aus den Pipelines, behauptete er. "Wenn die Ukraine diesen Diebstahl fortsetzt, werden die europäischen Konsumenten darunter leiden."

Naftogas wies die Vorwürfe als "grobe Provokation" zurück. Das Unternehmen gewährleiste den Transit in vollem Umfang, sagte ein Sprecher in Kiew. Laut Medwedew will Gazprom seine Verpflichtungen gegenüber Westeuropa einhalten und nutze dazu derzeit auch Pipelines außerhalb der Ukraine. Deren Kapazität sei aber ungenügend.

Wegen der Krise begann Medwedew in Tschechien, das die EU-Ratspräsidentschaft innehat, eine Reise durch mehrere europäische Länder. "Die EU soll ein realistisches Bild von den Schuldigen im Streit und den Lösungsvorschlägen erhalten", sagte der Vizechef. Gazprom hatte der Ukraine am Neujahrstag den Gashahn zugedreht, weil die bisherigen Verträge an dem Tag ausgelaufen waren. Der finanziell angeschlagenen Ukraine ist der von Russland geforderte Preis von 250 Dollar je 1000 Kubikmeter Gas zu hoch.(mfa/dpa)

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