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Entschädigungen: Deutsche Bahn: Gleiches Recht für alle

Kulanz bei Entschädigungen: Die Bahnunternehmen wollen Kunden bei Verspätungen und Zugausfällen besser stellen als sie es eigentlich müssten.

Berlin –  „Alle Reisenden können ab dem 29. Juli Ersatz nach dem neuen Gesetz verlangen, unabhängig davon, wann sie ihren Fahrschein gekauft haben“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn dem Tagesspiegel. Das will auch Veolia (Interconnex) so handhaben. Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) will zwar „im Einzelfall entscheiden“, sagte ein Sprecher, man sei aber bei Reklamationen bisher schon kulant.

Am 29. Juli tritt das neue Fahrgastrechtegesetz in Kraft, das den Reisenden einen besseren Schutz bei Verspätungen und Zugausfällen bietet als die bisherige Kundencharta der Deutschen Bahn. Das Problem: Das neue Recht gilt eigentlich nur für Tickets, die am 29. Juli oder später gekauft werden. „Maßgeblich ist das Datum des Vertragsschlusses“, sagte ein Sprecher des Bundesjustizministeriums dem Tagesspiegel. Damit würden aber die meisten Sommerurlauber, die ihre Fahrscheine schon in den vergangenen Wochen gekauft haben, leer ausgehen. Das wollen die Bahnunternehmen vermeiden. „Es kommt auf den Tag der Fahrt an“, heißt es bei der Bahn.

Kundenfreundlich sollen auch die Reklamationen der Fahrgäste behandelt werden. Für alle Anbieter – egal ob Deutsche Bahn oder private Konkurrenten – soll es ein einheitliches „Servicecenter Fahrgastrechte“ geben, sagte Bernd Rössner, Geschäftsführer des TBNE (Tarifverband der bundeseigenen und nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland) dem Tagesspiegel. Das Center werde rechtzeitig zum Inkrafttreten des neuen Fahrgastrechtegesetzes die Arbeit aufnehmen und „eine einheitliche Abwicklung von Entschädigungsansprüchen im Verspätungsausfall ermöglichen“, versprach Rössner. Nach dem neuen Gesetz können Kunden 25 Prozent des Reisepreises zurückverlangen, wenn der Zug eine Stunde Verspätung hat, bei zweistündiger Verspätung gibt es die Hälfte zurück. 

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