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Brüssel: EU gibt Energiefressern keine Chance

Die Europäische Union will Produkte mit hohem Energieverbrauch langfristig vom Markt verbannen. Sie dürfen in der EU nicht mehr verkauft werden, wenn sie gegen bestimmte Mindeststandards verstoßen.

Damit will die Gemeinschaft einen Beitrag zum Energiesparen leisten und zugleich ihrem Klimaziel näher kommen, den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2020 um 20 Prozent zu senken.

Die seit 2005 geltende Ökodesign-Richtlinie sah bisher vor, dass schrittweise für Produkte wie Kühlschränke, Glühbirnen und Computer Mindeststandards festgelegt werden. Die EU-Kommission will diese Richtlinie jetzt ausweiten und hat dazu gestern einen Entwurf vorgelegt. Künftig soll sie auch Waren erfassen, die zwar selbst keine Energie verbrauchen, aber beim Energiesparen helfen können. Zum Beispiel Fenster oder Wasserhähne.

Industriekommissar Günter Verheugen bezifferte die mögliche Ersparnis bei den Energiekosten auf 45 Milliarden Euro pro Jahr. Allein bei Häusern und Wohnungen könne der Energieverbrauch um 30 Prozent gesenkt werden. Mit den Mindeststandards helfe die Kommission den Verbrauchern, zu hohe Energierechnungen zu vermeiden.

In der Ökodesign-Richtlinie selbst werden allerdings keine Mindestnormen für den Energieverbrauch festgelegt. Sie bestimmt nur die Kriterien für die Auswahl der Produkte, die von der Richtlinie erfasst werden. Die konkreten Mindeststandards für jede Produktgruppe soll anschließend ein Ausschuss festlegen, in dem auch Experten der betroffenen Industrie vertreten sind. Dieses Verfahren ist allerdings sehr zeitaufwendig.

Vorgesehen ist auch, dass bei mehr Waren als bisher der Energieverbrauch zwingend gekennzeichnet werden muss. Um Verbrauchern den Kauf energiesparender Produkte zu erleichtern, sollen die besten durch ein EU-Umweltlabel herausgestellt werden. huh (HB)

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