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Ifo-Index: Firmen halten Rezession für beendet

Die deutsche Wirtschaft bereitet sich auf das Ende der seit mehr als einem Jahr anhaltenden Rezession vor. Die Stimmung in den Unternehmen hellte sich im Juli zum vierten Mal in Folge auf und ist so gut wie seit Oktober 2008 nicht mehr.

Das zeigen die neuen Daten des wichtigen Geschäftsklima-Index, den das Münchener Ifo-Institut am Freitag vorlegte. „Es scheint, dass die Wirtschaft wieder Tritt fasst“, kommentierte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn die Ergebnisse leicht zurückhaltend.

Das Geschäftsklima, das durch die regelmäßige Befragung von 7000 Firmen ermittelt wird, kletterte von 85,9 auf 87,3 Punkte. Die Ifo-Experten fragen die Manager nach der derzeitigen Lage und nach den Erwartungen für das kommende Halbjahr – in beiden Bereichen bekamen sie zuversichtlich stimmende Antworten. Besonders deutlich hellte sich das Bild im verarbeitenden Gewerbe auf, das viele seiner Produkte exportiert und daher stark unter der weltweiten Krise gelitten hat. Allerdings, schränkte Sinn ein, seien die Fabriken weiterhin nicht ausgelastet, und die Unternehmen planten, Beschäftigung abzubauen. Optimistischer äußerten sich auch die Branchen Bau und Großhandel, nur im Einzelhandel sinke das Stimmungsbarometer leicht.

Der Anstieg des Ifo-Index fügt sich ein in bessere Konjunkturdaten der vergangenen Tage. Die Industrie hatte zuletzt drei Monate in Folge steigende Aufträge verbucht. Die Produktion legte zu und auch die Exporteure erholen sich langsam von den schwersten Einbrüchen der Nachkriegszeit.

Fachleute reagierten mit Zuversicht. „Die Talsohle der Konjunktur liegt hinter uns“, sagte Allianz-Volkswirt Rolf Schneider. Er rechnet mit einer „erheblichen“ Belebung in den nächsten Monaten. Das erwartet auch Andreas Rees von der Hypo-Vereinsbank. Allerdings werde der Aufschwung nicht stabil sein – angesichts der auslaufenden Konjunkturprogramme sei ein schwächeres Wachstum 2010 wahrscheinlich.

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