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Wirtschaft: Griechische Banken wollen Fusion National Bank of Greece bietet für Eurobank

Athen - Im angeschlagenen griechischen Bankensektor bahnt sich eine große Fusion an. Das größte griechische Kreditinstitut, die National Bank of Greece (NBG), hat ein Übernahmeangebot für das zweitgrößte Geldhaus Eurobank vorgelegt.

Athen - Im angeschlagenen griechischen Bankensektor bahnt sich eine große Fusion an. Das größte griechische Kreditinstitut, die National Bank of Greece (NBG), hat ein Übernahmeangebot für das zweitgrößte Geldhaus Eurobank vorgelegt. Das neue Institut hätte dann 925 Filialen in Griechenland und ein ausgedehntes Netz von Filialen und Tochtergesellschaften in Südosteuropa. Die Leitung der Eurobank kündigte an, das Angebot wohlwollend prüfen zu wollen.

Im griechischen Bankensektor gibt es bereits seit längerem Bewegung. Ende Juli hatte die Piraeus Bank einen Teil der ATE Bank übernommen. Derzeit verhandelt die Alpha Bank mit der französischen Crédit Agricole über die Übernahme von deren Tochter Emporiki Bank.

In Athen gibt es Spekulationen, wonach in die Großfusion auch die staatliche Postbank einbezogen werden könnte. Nach den Zahlen des ersten Quartals kämen NBG und Eurobank zusammen auf eine Bilanzsumme von 177,5 Milliarden Euro, gegenüber 104 Milliarden des gegenwärtigen Marktführers NBG. Eine Dreierfusion mit der Postbank ergäbe eine Bilanzsumme von 193,3 Milliarden Euro.

Die griechischen Banken stehen wegen der Schuldenkrise des Landes unter Konsolidierungsdruck. Der Schuldenschnitt vom März hat das Eigenkapital der meisten Institute fast vollständig aufgezehrt, einige Banken haben sogar negative Kapitalquoten. Für die Rekapitalisierung der vier großen Banken, die als lebensfähig gelten, werden bis zu 50 Milliarden Euro benötigt. Die Gelder sollen aus dem zweiten Griechenland-Rettungspaket kommen. Die Banken kämpfen auch mit großen Liquiditätsproblemen, weil sie wegen ihrer schlechten Bonität praktisch vom Interbankenmarkt ausgeschlossen sind und sich bei der griechischen Zentralbank über Not-Liquiditätshilfen mit frischem Geld versorgen müssen.

Ein weiteres großes Problem sind die wachsenden Kreditausfälle: Wegen der schweren Rezession im Land können immer mehr Unternehmen und private Haushalte ihre Darlehen nicht mehr bedienen. Aktuell ist nach Branchenschätzungen bereits jeder fünfte ausliegende Kredit notleidend. Gerd Höhler

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