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Wirtschaft: Gute Stimmung in der Chemie

Frankfurt am Main - Im Gegensatz zum deutschen Maschinenbau bleibt die deutsche Chemieindustrie für das zweite Halbjahr zuversichtlich. Nachdem Produktion und Umsatz in den ersten sechs Monaten stagniert haben, rechnet Karl- Ludwig Kley, Präsident des Branchenverbandes VCI, für das zweite Halbjahr mit einem deutlichen Plus, so dass Produktion und Umsatz insgesamt im laufenden Jahr um je 1,5 Prozent steigen würden.

Frankfurt am Main - Im Gegensatz zum deutschen Maschinenbau bleibt die deutsche Chemieindustrie für das zweite Halbjahr zuversichtlich. Nachdem Produktion und Umsatz in den ersten sechs Monaten stagniert haben, rechnet Karl- Ludwig Kley, Präsident des Branchenverbandes VCI, für das zweite Halbjahr mit einem deutlichen Plus, so dass Produktion und Umsatz insgesamt im laufenden Jahr um je 1,5 Prozent steigen würden. Sowohl im Inland wie auch im Export soll sich das Geschäft der Chemiefirmen beleben. Der Maschinenbauverband VDMA hatte seine Prognose für 2013 dagegen am Dienstag auf minus ein Prozent reduziert und das mit der Wirtschaftskrise in Europa begründet.

Kley zufolge ging das Inlandsgeschäft der Chemiefirmen im ersten Halbjahr um ein Prozent zurück, während der Export um vier Prozent zulegte. Erstmals seit längerem gab es im Geschäft mit Asien und Nordamerika aber einen leichten Rückgang um ein Prozent. Erstaunlich gut dagegen entwickelten sich die Ausfuhren nach Europa mit einem Plus von sechs Prozent. Kley warnt allerdings vor einer Überbewertung. „Das ist ein positives Zeichen, aber kein definitives Entspannungssignal oder gar eine Trendwende.“

Insgesamt setzte die Branche von Januar bis Juni knapp 91 Milliarden Euro um, fast 60 Milliarden im Ausland. Mit gut 434 000 Mitarbeitern blieb die Beschäftigung stabil. Auch im zweiten Halbjahr erwartet Kley aufgrund der bestehenden wirtschaftlichen Unsicherheit keine neuen Arbeitsplätze. „Die Firmen sind mit der wirtschaftlichen Lage zufrieden und schätzen sie aktuell überwiegend positiv ein", betonte der VCI-Präsident, im Hauptberuf Chef des Darmstädter Chemie- und Pharmakonzerns Merck.

Beim Blick auf die nächsten sechs Monate allerdings hielten sich Optimismus und Pessimismus die Waage. Für das gesamte Jahr erwartet Kley ein leicht wachsendes Inlandsgeschäft, steigende Exporte nach Europa und anziehende Ausfuhren nach Übersee. „Der Umsatz wächst dementsprechend um 1,5 Prozent auf 190 Milliarden Euro.“ Kley weist aber auch darauf hin, dass die Produktion in der Chemie immer noch unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2007 liege.

Höchst skeptisch ist der VCI-Chef beim Blick in die Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl am 22. September. Vor allem mit der Energiewende hadert Kley. „Das ist das größte Murksprojekt seit der Wiedervereinigung“, sagt er. Allein die Chemieindustrie zahle für die Energiewende 2013 rund 800 Millionen Euro. Die Energiewende müsse deshalb von Grund auf neu konzipiert werden. Rolf Obertreis

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