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Handelspolitik: Droht ein neuer "Bananenkrieg"?

Zwischen der Europäischen Union und Lateinamerika bahnt sich ein neuer Bananenkrieg an. Ecuador legte bei der WTO Klage gegen die höheren europäischen Importzölle ein, die seit Januar gelten.

Genf/Brüssel - "Der Bananenkrieg bricht wieder aus", warnten Diplomaten. Fast einjährige Verhandlungen um einen Kompromiss sind damit gescheitert. Die USA als einer der größten Bananenproduzenten in Lateinamerika und Europa hatten sich bereits seit 1993 langwierige Auseinandersetzungen um Einfuhrrechte geliefert, die in eine neue EU-Bananenordnung mündeten. Nach der Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) wird jetzt befürchtet, dass erneut eine Auseinandersetzung zwischen den US-dominierten Staaten Lateinamerikas und der Europäischen Union befürchtet.

Die EU-Kommission bedauerte den Schritt Ecuadors. Trotz der höheren Zollsätze seien die Bananenimporte aus Lateinamerika in diesem Jahr um acht Prozent gestiegen, sagte ein Sprecher von Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel in Brüssel. Die EU schlägt auf Bananenimporte seit Januar 176 Euro Zoll pro Tonne auf. Ecuador sieht sich jedoch durch Ausnahmeregeln für die so genannten AKP-Staaten benachteiligt. Ehemaligen französischen, britischen und portugiesischen Kolonien wird in bestimmten Mengen die zollfreie Einfuhr von Bananen in die EU garantiert. (tso/AFP)

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