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Der Druck auf dem Berliner Immobilienmarkt nimmt immer stärker zu.

© IMAGO/snapshot-photography/T.Seeliger

Plus 27 Prozent in drei Monaten: Rapider Anstieg bei Angebotsmieten in Berlin

Verglichen mit anderen Großstädten legten die Mieten im vergangenen Jahr in Berlin am stärksten zu: Immobilienportale berichten von enormen Preissprüngen.

Der Druck auf dem Berliner Immobilienmarkt nimmt immer stärker zu: Nach einem Anstieg von 27 Prozent innerhalb von drei Monaten ist Berlin bei den Angebotsmieten nach Angaben des Immobilienportals Immowelt mittlerweile die zweitteuerste deutsche Großstadt (nach München mit 17,39 Euro/Quadratmeter).

Das ist der höchste jemals für Berlin verzeichnete Anstieg. Verglichen mit anderen Großstädten legten die Mieten im vergangenen Jahr in Berlin am stärksten zu.

Berlin bei den Angebotsmieten nun zweitteuerste Stadt nach München

Bis vor wenigen Monaten war die Hauptstadt im Städteranking mit einem Quadratmeterpreis von 9,86 Euro noch im Mittelfeld. Im Februar lag der Angebotspreis für eine Bestandswohnung bei 12,55 Euro pro Quadratmeter, berichteten die Betreiber des Internetportals am Mittwoch. Sie zogen für ihren Vergleich 80 Quadratmeter große Bestandswohnungen mit drei Zimmern im zweiten Stock heran.

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Die Zahlen korrespondieren mit den Erkenntnissen des Portals Statista. Danach lagen die Angebotsmieten im 3. Quartal des Jahres 2022 für Wohnungen in der Bundeshauptstadt bei durchschnittlich etwa 12,78 Euro pro Quadratmeter und Monat. Zum selben Zeitpunkt des Vorjahres mussten noch 10,50 Euro für den Quadratmeter gezahlt werden.

Anstieg in Berlin bundesweit einmalig

Mit einem Anstieg von über einem Viertel stehe Berlin nun im Städtevergleich allein da, schreibt Immowelt. Als mögliche Gründe für die Berliner Preis-Explosion wurden der nach Corona wieder zunehmende Zuzug, die Ukraine-Flüchtlinge, der lahmende Neubau und Nachholeffekte des Aus für den Mietendeckel ausgemacht.

Für eine europäische Hauptstadt ist Berlin zwar nach wie vor günstig, aber es braucht dringend kompetente Konzepte, um langfristig das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wieder ins Lot zu bringen.

 Felix Kusch, Immowelt Country Managing Director 

„Die Verteuerung der Mieten in Berlin um gut ein Viertel innerhalb weniger Monate ist dramatisch“, sagte Felix Kusch, Immowelt Country Managing Director in einer Mitteilung seines Unternehmens.

„Für eine europäische Hauptstadt ist Berlin zwar nach wie vor günstig, aber es braucht dringend kompetente Konzepte, um langfristig das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wieder ins Lot zu bringen.“

In Berlin werde zwingend die Erschließung neuer Quartiere für Wohnraum sowie Nachverdichtung benötigt, heißt es weiter. Zudem sei die gezielte staatliche Förderung für private und gewerbliche Bauherren ein sinnvoller Anreiz.

Zum Vergleich: Mit nur vier Prozent Zuwachs fanden die zweithöchsten Mietanstiege in München, Hannover, Bremen und Dresden statt. In Hamburg und Stuttgart sind die Mieten sogar gesunken.

Auch die Angebotsmieten bei möblierten Wohnungen stiegen deutlich. Berlin verzeichnet laut Immobilienscout 24 zudem den mit Abstand deutlichsten Anstieg und mit Abstand höchsten Antel möblierter Mietwohnungen.

Hier sei der Anteil von 13 Prozent im vierten Quartal 2018 auf 51 Prozent Ende 2022 gesprungen. Damit gebe es in der Hauptstadt mittlerweile sogar mehr Angebote möblierter als unmöblierter Wohnungen, berichtet die Immobilienplattform.

Zum Semesterbeginn wurden einmal mehr überdies die WG-Mieten teurer, berichtete das unabhängige wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Forschungs- und Beratungsinstitut Empirica am Dienstag. Zu Beginn des Sommersemesters 2023 ist der Standardpreis für ein unmöbliertes WG-Zimmer mit 658 Euro in München am höchsten, gefolgt von Hamburg und Berlin (je 550 Euro).

Nur Hamburg und Berlin sind laut Empirica für Studierende jetzt teurer als im Winter. In den Hochschulstandorten insgesamt liegt der Standardpreis zum aktuellen Semester bei 447 Euro.

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